Mit den Wechseljahren (Klimakterium) beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Wie schon in der Pubertät erfährt der Körper erneut eine hormonelle Umstellung. Diese beginnt meist mit Mitte 40. Die körperlichen Veränderungen dauern etwa bis zum Ende des 50. Lebensjahrs und schließen die fruchtbare Phase der Frau ab. Die mit den Wechseljahren einhergehenden Beschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen, werden von Frauen unterschiedlich stark wahrgenommen. Auch wenn diese unangenehm sein können, handelt es sich dabei um einen ganz natürlichen Prozess.
Wechseljahre: Warum es dazu kommt
Jede Frau erfährt während ihres Lebens verschiedene hormonelle Veränderungen wie Pubertät oder Schwangerschaft. Mit den Wechseljahren wird ein weiterer Abschnitt eingeleitet. Denn mit der hormonellen Umstellung endet die fruchtbare Phase der Frau. Bereits in der Embryonalzeit werden die Eizellen (Oocyten) angelegt. Sie befinden sich einzeln im Inneren von Follikeln, auch als Eibläschen bezeichnet. Während jedes Zyklus reift eine der Eizellen heran. Jede Frau besitzt nur eine bestimmte Menge an Follikeln, die nicht nachproduziert werden. Mit dem Klimakterium tritt die Phase ein, bei der sich die Anzahl der Follikel ihrem Ende nähert.
Phasen der Wechseljahre – rund um die Menopause
Die ersten Anzeichen der Wechseljahre, beispielsweise Hitzewallungen, treten um das 45. Lebensjahr auf. Bis der komplette Prozess abgeschlossen ist und die Beschwerden der Wechseljahre überstanden sind, dauert es einige Jahre – in der Regel sind die Wechseljahre einer Frau mit etwa 60 Jahren beendet.
Die Wechseljahre beginnen mit der sogenannten Prämenopause, welche sich über mehrere Jahre erstreckt. In dieser Phase wird die hormonelle Umstellung eingeleitet und der Monatszyklus wird unregelmäßig. In der darauffolgenden Menopause, also dem Zeitpunkt der allerletzten Monatsblutung, sind Frauen im Durchschnitt etwa 52 Jahre alt. Die Phase rund um die Menopause, wird als Perimenopause bezeichnet. In diesen rund vier bis fünf Jahren schreitet die Hormonumstellung immer weiter voran. Im letzten Abschnitt der Wechseljahre – der sogenannten Postmenopause - findet nur noch eine sehr geringe Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen statt. Männliche Hormone produziert der weibliche Körper hingegen weiter.
Typische Beschwerden während der Wechseljahre
Das Klimakterium wird von Frauen unterschiedlich wahrgenommen. Während einige die Hormonumstellung nur mit leichten bis gar keinen Beschwerden erleben, können die Wechseljahre für andere eine sehr unangenehme und belastende Zeit sein.
Ein typisches Symptom und meist erstes Anzeichen für Wechseljahre sind Hitzewallungen. Ihre Hauptursache liegt wahrscheinlich in hormonellen Schwankungen, die zu Störungen der Wärmeregulation führen. Bei den meisten Frauen verschwinden die Hitzewallungen wieder, sobald die Hormonumstellung abgeschlossen ist.
Weitere Beschwerden der Wechseljahre können sein:
- Schlafstörungen
- Nächtliche Schweißausbrüche
- Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit
- Gelenkschmerzen
- Unterleibs- und Brustschmerzen
- Übelkeit und Schwindel
- Gewichtsschwankungen
- Bluthochdruck
- Harnwegsbeschwerden
Viele Frauen leiden in den Wechseljahren auch verstärkt unter Haarausfall, welcher einerseits auf die Hormonumstellung, aber auch auf psychische Belastungen und eventuell vorhandenen Vitaminmangel zurückzuführen ist. Um Haarausfall effektiv vorzubeugen, sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden. Um die Haarwurzeln zu stärken, sind vor allem folgende Nährstoffe wichtig:
- B-Vitamine wie beispielsweise Vitamin B6 (Vollkornprodukte, Nüsse, Milchprodukte)
- Eisen (in tierischen Produkten wie Leber)
- Lysin (Erbsen, Eier, Kürbiskerne)
Wechseljahre – nur eine Frauensache?
Bei Männern findet ebenfalls etwa ab dem 45. Lebensjahr eine Umstellung im Körper statt. Auch sie können von körperlichen Veränderungen betroffen sein. Die auftretenden Beschwerden sind dabei recht ähnlich. Männer leiden unter anderem an allgemeiner Mattigkeit und damit einhergehender Abnahme der körperlichen Aktivität, verminderter Konzentrationsfähigkeit, sexueller Unlust (oder Erektionsproblemen) aber auch an Hitzewallungen und Schweißausbrüchen in den Wechseljahren.