Häufig gestellte Fragen


Kann man durch Schwitzen Fett verbrennen?

Nein, Schwitzen ist ein Mechanismus des Körpers, um die Körpertemperatur zu regulieren. Zwar enthält Schweiß Fettsäuren, jedoch ist der Anteil so gering, dass das keinen Einfluss auf das Körpergewicht hat.

Ist Schwitzen gut, um abzunehmen?

Da Schwitzen der Temperaturregulierung des Körpers dient, steht die Schwitzrate nicht im Zusammenhang mit verbrannten Kalorien. Die Schweißmenge ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Trainingszustand. Wer also viel schwitzt, verbrennt nicht automatisch mehr Kalorien.

Wie viele Kalorien verbrennt man durchs Schwitzen?

Die reine Verdunstungsenergie beträgt 600 Kalorien für einen Liter Schweiß. Diese Menge ist in der Praxis ohne körperliche Betätigung jedoch nur schwer zu erreichen.

Warum funktioniert Abnehmen durch Schwitzen nicht?


Schwitzen dient vor allem der Kühlung und dem Schutz der Haut, aber auch der Reinigung des Körpers von Giftstoffen. Dabei besteht Schweiß zu 99 Prozent aus Wasser. Dazu kommen vor allem Salze wie Natrium- oder Chloridionen, aber unter anderem auch Harnstoff, Fettsäuren und Ammoniak.1

Grafik Abnehmen durch Schwitzen: Zusammensetzung Schweiß

Bringt eine Person, die vor einem Saunagang 70 Kilo wiegt, nach dem Saunieren plötzlich 69,5 Kilo auf die Waage, so wurden etwa ein halber Liter Schweiß abgesondert. Die Menge entspricht also dem Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen. Nach dem Trinken sollte das Gewicht daher wieder dem Wert vor dem Saunabesuch entsprechen, sonst besteht die Gefahr einer Dehydrierung.

Werden beim Sport mehr Kalorien verbrannt, wenn man schwitzt?


Meist verbinden wir Gewichtsverlust mit Schwitzen, weil wir dabei automatisch auch an Sport denken. Wer beim Training kräftig schwitzt, verbraucht sicherlich auch ordentlich Kalorien. Allerdings ist diese Annahme nur teilweise richtig. Wie viel jemand unter körperlicher Belastung schwitzt, unterliegt vielen Faktoren:

  • Art des Trainings
  • persönlicher Trainingszustand
  • Körpergewicht
  • Umgebungstemperatur
  • Alter
  • Genetik

Da der Körper die Schweißproduktion zur Temperaturregulierung benötigt, ist die Menge an Schweiß kein Indikator fürs Abnehmen. Sportler, die nach einem Training stark verschwitzt sind, haben am Ende also nicht automatisch mehr Kalorien verbrannt als ihre Trainingspartner, die nicht oder weniger schwitzen.

Schon gewusst?

Sportliche Menschen schwitzen schneller als unsportliche. Durch den Trainingseffekt reagiert der Körper schneller auf die zu erwartende Belastung und damit einhergehende Erhöhung der Körpertemperatur.

Kalorienbedarf durch Schwitzen


Der Gewichtsverlust nach dem Schwitzen ist zwar hauptsächlich Wasser, aber natürlich wird der Körper bei der Produktion von Schweiß auch gefordert. Zwar werden dem Körper pro Liter Schweiß fast 600 kcal Verdunstungsenergie entzogen2, jedoch ist es schwer, ohne körperliche Betätigung auf diese Schweißmenge zu kommen. Dementsprechend verbraucht eine Person bei einer sitzenden Tätigkeit, auch wenn diese schweißtreibend ist, deutlich weniger als gemeinhin angenommen.

So verbrennt eine Stunde in der Sauna im Durchschnitt gerade einmal etwa 80 Kalorien. Das entspricht der Energie von circa zehn Gummibärchen. Zum Vergleich: Ein 60-minütiger Spaziergang verbrennt im Schnitt dreimal so viele Kalorien.3

Diagramm: Kalorienverbrauch beim Schwitzen im Vergleich zu anderen Tätigkeiten.

Um Kalorien zu verbrennen ist Frieren langfristig effizienter als Schwitzen. Auch hier muss der Körper den Temperaturunterschied ausgleichen. Hierfür ziehen sich die Blutgefäße zusammen und verursachen Muskelzittern, um Wärme zu erzeugen.

Dazu kommt, dass bei Kälte das braune Fett im Körper aktiviert wird. Im Gegensatz zum weißen Fett erzeugt das braune Fett Wärme und verbrennt dadurch zusätzlich Kalorien. Als Maßnahme zum Gewicht verlieren ist aber weder Schwitzen noch Frieren sonderlich geeignet.

Auch die Vorstellung, dass beim Schwitzen das vermehrte Trinken das Gewicht reduziert, gehört leider in die Welt der Mythen. Die Idee dahinter beruht auf der Thermogenese. Dabei handelt es sich um den Energiebedarf, den der Körper aufwendet, um Lebensmittel zu verstoffwechseln. Da Wasser keine nennenswerten Kalorien hat, glauben manche Menschen, dass Trinken allein sogenannte Minuskalorien verursacht.

Minuskalorien gibt es jedoch nicht. Stattdessen wird immer nur ein Bruchteil der bestehenden Energie aufgebraucht. Bei eine Stange Sellerie beispielsweise benötigt der Körper ca. 20 Prozent Energie. Somit verbleiben immer noch 80 Prozent der Kalorien.

Vermehrtes Schwitzen während einer Diät


Kommt es während einer Diät häufig zu einem Hitzegefühlt und starken Schwitzen, kann dies ein Warnsignal des Körpers für eine Übersäuerung sein. Vor allem Diäten, die einen sehr starken Fokus auf eine einseitige Ernährung mit tierischen Produkten legen, können eine solche Übersäuerung begünstigen.

Zwar wird der Einfluss der Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt in der Fachwelt seit Jahren kontrovers diskutiert, sicher ist jedoch, dass der Eiweiß- und Puringehalt in Lebensmitteln maßgeblich an der Säurebildung beteiligt ist.4 Produkte mit einem hohen Eiweiß- und Purinanteil sind:

  • Fleisch- und Wurstwaren sowie Innereien,
  • Käse
  • Lachs, Ölsardinen, Thunfisch und
  • Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Kichererbsen und Linsen.

Bei einer einseitigen Ernährung mit diesen Lebensmitteln bildet der Körper vermehrt Harnsäure und bringt damit den Säure-Base-Haushalt durcheinander. Es kommt zur Übersäuerung, die sich neben verstärktem Schwitzen auch durch folgende Symptome äußern kann:

  • fahle, unreine Haut
  • schlaffes Bindegewebe
  • vermehrter Haarausfall
  • brüchige Nägel
  • Müdigkeit und Konzentrationsstörungen

Die Beschwerden durch eine Übersäuerung lassen sich durch eine Anpassung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten jedoch gut beheben. Wichtig sind hierbei vor allem eine ausgewogene Ernährung sowie die Vermeidung von Stress.

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Susanne Wolf Schon seit Kindheitstagen sind Schreiben und das Internet wichtige Bestandteile im Leben von Susanne Wolf. So erstellte sie ihren ersten Blog mit zwölf und konzentrierte sich später im Studium vor allem auf digitales Publizieren. Da sie selber jedes Zipperlein erst einmal googelt, weiß sie, wie wichtig gut recherchierte und gleichzeitig verständliche Artikel im Internet sind. Susanne Wolf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Konopka, Peter: Sporternährung. Grundlagen, Ernährungsstrategien, Leistungsförderung. München: BLV Buchverlag 172018. S.86.
  • 2Tomasits, Josef/Haber, Paul. Leistungsphysiologie. Lehrbuch für Sport- und Physiotherapeuten und Trainer. Berlin: Springer Verlag 52016.
  • 3Graf, C./Predel, H. G.: „Ergometrie beim Sportler“. In: Ergometrie. Belastungsuntersuchungen in Klinik und Praxis. Löllgen, H./Erdmann, E./Gitt, A. (Hg.). Heidelberg: Springer Verlag 32010. S. 238.
  • 4Nichterl, Claudia: Integrative Ernährung. Ein ganzheitliches Konzept zur Prävention und Ernährungstherapie. Berlin: Springer Verlag 2021.