Häufig gestellte Fragen zu Hyperhidrose


Warum schwitzen Betroffene von Hyperhidrose schon bei kleinster Anstrengung?

Menschen mit Hyperhidrose leiden an krankhaft überaktiven Schweißdrüsen, wodurch sie schon bei geringer Anstrengung oder sogar ohne erkennbaren Grund stark schwitzen.

Welcher Facharzt diagnostiziert und behandelt Hyperhidrose?

Ein Dermatologe oder Allgemeinarzt ist bei Anzeichen einer Hyperhidrose der erste Ansprechpartner. Wenn sie unter starken und regelmäßigen Schweißausbrüchen leiden, sollten Sie dies bei Ihrem Arzt abklären lassen. Bei Bedarf kann er Sie an einen Chirurgen überweisen, da unter Umständen auch eine chirurgische Entfernung der Schweißdrüsen sinnvoll ist.

Welche Krankheit löst starkes Schwitzen (Hyperhidrose) aus?

Bei der primären Hyperhidrose handelt es sich um eine eigenständige Krankheit, deren genaue Ursache unbekannt ist. Bei der sekundären Hyperhidrose liegt eine Grunderkrankung vor, wie beispielsweise eine Schilddrüsenfunktionsstörung, Adipositas oder psychische Erkrankungen.

Kann Hyperhidrose von allein wieder verschwinden?

Eine primäre Hyperhidrose kann nicht geheilt, sondern nur symptomatisch behandelt werden. Anders verhält es sich bei der sekundären Hyperhidrose: Hier verschwinden die Symptome dann wieder, wenn die Grunderkrankung (zum Beispiel eine Schilddrüsenfunktionsstörung) behandelt wird.

Wie erkennt man eine Hyperhidrose?

Hyperhidrose ist gekennzeichnet durch übermäßiges Schwitzen, insbesondere an bestimmten Körperstellen wie Achselhöhlen, Handflächen und Fußsohlen. Dabei treten die Schweißausbrüche zum Beispiel auch in Ruhe auf oder bei niedrigen Temperaturen. Kommt es zu einer warmen Umgebungstemperatur wie im Sommer, schwitzen Betroffene besonders stark. Wenn die übermäßige Schweißbildung das tägliche Leben beeinträchtigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Was ist Hyperhidrose?


Hyperhidrose ist nicht gleichbedeutend mit starkem Schwitzen. Auch Menschen, die körperlich schwer arbeiten oder großer Hitze ausgesetzt sind, können vermehrt schwitzen, ohne dass eine Hyperhidrose vorliegt. Stattdessen ist es bei der Krankheit so, dass auch dann zu viel Schweiß gebildet wird, wenn eine Abkühlung des Körpers eigentlich nicht notwendig wäre. Die Ursache für den Schweißausbruch liegt dann vielmehr in einer Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems, wodurch die Schweißdrüsen verstärkt angeregt werden. 

Aha!

Das Wort Hyperhidrose setzt sich aus den griechischen Begriffen “hyper” (= über, zu viel) und “hidros” (= Schweiß) zusammen.

Zu den möglichen Symptomen einer Hyperhidrose gehören: 

Illustration zeigt die häufigsten Symptome von Hyperhidrose.
  • Übermäßiges Schwitzen an bestimmten Körperstellen: Das Schwitzen tritt in spezifischen Bereichen des Körpers auf und betrifft häufig die Haut der Achseln, Handflächen, Fußsohlen, das Gesicht und manchmal den Rücken
  • Schweißausbrüche in Ruhe: Im Gegensatz zur normalen Schweißproduktion, die in der Regel durch körperliche Anstrengung oder eine hohe Umgebungstemperaturen ausgelöst wird, tritt bei Hyperhidrose übermäßiges Schwitzen ohne erkennbaren Grund auf. Das bedeutet, dass Betroffene auch in Ruhe oder schon bei minimaler Belastung stark schwitzen. 
  • Begleiterscheinungen wie Irritationen der Haut: Starkes Schwitzen kann zu unangenehmen Beschwerden auf der Haut führen. Die dauerhafte Nässe der Haut verursacht mit der Zeit Irritationen wie Rötungen oder Juckreiz. Zusätzlich dazu führt die Zersetzung von Schweiß durch Bakterien auf der Haut zu unerwünschtem Körpergeruch. Das bringt für Betroffene gerade im sozialen oder beruflichen Umfeld Probleme wie Scham mit sich.  

Selbsttest: Leiden Sie unter krankhaftem Schwitzen?


Erste Hinweise, ob Sie möglicherweise an einer Hyperhidrose leiden, kann der Hyperhidrose-Check geben. Beachten Sie bitte, dass dieser Test bei übermäßiger Schweißbildung einen Arztbesuch keinesfalls ersetzen kann.

Test: Hyperhidrose

In welchem Alter trat das vermehrte Schwitzen bei Ihnen erstmalig auf?

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Wo schwitzen Sie am meisten?

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Hat sich das Schwitzen verstärkt seit Sie Medikamente einnehmen?

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Wann ist die Schweißneigung am stärksten?

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Leiden Sie gleichzeitig an anderen Beschwerden wie Schwächegefühl?

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Besteht oder bestand bei Ihnen eine der folgenden Erkrankungen?

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Müssen Sie mehrmals am Tag Kleidung und Schuhe wechseln?

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Wie sehr schränken die Schweißausbrüche Ihren Alltag ein?

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Hyperhidrose: Unterscheidung nach Formen und Lokalisation


Medizinisch werden zwei Formen der Hyperhidrose unterschieden: 

  • Primäre Hyperhidrose: Diese Form tritt unabhängig von einer anderen Erkrankung auf. Warum es allerdings zu Schweißausbrüchen kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass eine komplexe Fehlfunktion des Nervensystems vorliegt, die zu einer Übersteuerung der Schweißdrüsen führt. 
  • Sekundäre Hyperhidrose: Sie tritt als Folge oder in Begleitung einer anderen Erkrankung auf – die übermäßige Schweißbildung ist somit nur Symptom. Mögliche Ursachen für vermehrte Schweißbildung sind beispielsweise neurologische Erkrankungen (wie Morbus Parkinson), Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Infektionskrankheiten (wie eine Lungenentzündung, Grippe). 

Neben der Einteilung nach den Auslösern lässt sich die Hyperhidrose noch über die Lokalisation definieren. Ausschlaggebend ist dafür, in welcher Körperregion der Betroffene schwitzt: 

  • Bei der fokalen Hyperhidrose tritt das starke Schwitzen nur an bestimmten Körperstellen (wie Stirn, Achseln, Hände und Füße) auf. Fokale und primäre Form gehen meist Hand in Hand. 
  • Leiden Betroffene am ganzen Körper unter starkem Schwitzen, ist von einer generalisierten Hyperhidrose die Rede. In vielen Fällen kombinieren sich die generalisierte und sekundäre Hyperhidrose. 

Ursachen für Hyperhidrose


Läuft die Regulation der Körpertemperatur einwandfrei, führen beispielsweise körperlich anstrengende Tätigkeiten oder auch eine heiße Umgebungstemperatur dazu, dass die Schweißdrüsen angeregt werden – das schützt den Organismus vor einer Überhitzung. Kommt es jedoch ohne die genannten Faktoren zu einer starken Schweißbildung, kann dies an folgenden Auslösern liegen:2  

  • Überaktive Schweißdrüsen: In den betroffenen Bereichen des Körpers reagieren die Schweißdrüsen empfindlicher auf Reize, die normalerweise zu Schweißbildung führen, wie zum Beispiel Hitze oder Stress. Dadurch kommt es zu übermäßigem Schwitzen, selbst wenn äußere Auslöser nicht offensichtlich sind. Aber auch ohne erkennbaren Grund kann es zu einer übermäßigen Schweißproduktion kommen (primäre Hyperhidrose)  
  • Genetische Faktoren: Die Genetik spielt bei vielen Menschen mit starkem Schwitzen eine Rolle, da es ebenfalls eine familiäre Veranlagung für diese Erkrankung gibt.  
  • Bestimmte Lebensmittel oder Medikamente: Betrachtet man die Ernährung, gehören zu den bekanntesten Verursachern für starkes Schwitzen scharfe Gewürze, Alkohol und Koffein. Aber auch einige Arzneimittel wie Antibiotika oder Antidepressiva können einen Einfluss auf die Schweißproduktion haben.  
  • Andere Krankheiten: Bestimmte Erkrankungen können eine vermehrte Schweißbildung auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Infektionen (wie Tuberkulose oder HIV), neurologische Störungen und Herzprobleme. 

So erfolgt die Diagnose “übermäßiges Schwitzen”


Für die Diagnose stehen dem Arzt verschiedene Methoden zur Verfügung. Am Anfang findet meist ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten (Anamnese) statt. Im Anschluss führt der Arzt in der Regel verschiedene Untersuchungen durch, um die Diagnose Hyperhidrose zu bestätigen.

Wenn Sie den Verdacht haben, an krankhaftem, übermäßigem Schwitzen zu leiden, sollten Sie zunächst den Hausarzt aufsuchen. Er wird erste Untersuchungen vornehmen und Sie, wenn nötig, an einen Dermatologen (Hautarzt) oder – je nach Ursache – anderen Spezialisten (wie Internisten oder Neurologen) überweisen.

Wie wird starkes Schwitzen behandelt?


Hat der Arzt eine krankhaft gesteigerte Schweißabsonderung diagnostiziert, wird er – je nach vorliegender Hyperhidrose-Form – eine geeignete Behandlung empfehlen:1 

  • Deos und Antitranspirante: Herkömmliche Deodorants helfen nur mittels Duftstoffen gegen den Schweißgeruch. Sogenannte Antitranspirante und Produkte mit Aluminiumsalzen können die Schweißdrüsen gezielt verstopfen und damit die Schweißbildung hemmen.  
  • Botulinumtoxin-Spritzen: Botulinumtoxin (Nervengift) kann in den Achselhöhlen oder anderen betroffenen Bereichen injiziert werden, um die Aktivität der Schweißdrüsen zu blockieren und somit übermäßiges Schwitzen zu reduzieren. 
  • Chirurgische Eingriffe: Bei einer stärkeren Hyperhidrose kommen auch operative Methoden infrage, so zum Beispiel die Sympathikus-Blockade

Da es bei der sekundären Hyperhidrose einen ganz bestimmten Auslöser gibt, kann entsprechend fokussiert behandelt werden. In der Regel bessert sich beziehungsweise verschwindet mit Therapie der Grunderkrankung auch das Schwitzproblem. 

Tipps zur Selbsthilfe bei übermäßigem Schweiß


Für Betroffene stellen die ständig feuchten Gliedmaßen oder auch Schweißflecken unter den Achseln eine alltägliche Herausforderung dar. Sie kämpfen nicht selten mit gesellschaftlichen Problemen, schämen sich und fühlen sich unsicher. Das kann bis hin zum sozialen Rückzug führen – für viele Hyperhidrose-Patienten ist die Erkrankung daher eine starke psychische Belastung. Im Alltag können auch folgende Tipps unterstützend bei starkem Schwitzen helfen:  

Illustration zeigt vier Tipps zur Selbstbehandlung bei Hyperhidrose.
  • Tragen Sie atmungsaktive Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, um die Belüftung zu verbessern und Schweißflecken zu minimieren.  
  • Tauschen Sie Ihre Kleidung regelmäßig aus, um Schweißgeruch zu verhindern und reinigen Sie Getragenes regelmäßig.  
  • Verzichten Sie bei Ihrer Ernährung auf bestimmte Lebensmittel (zum Beispiel scharfes Essen) und alkoholische oder koffeinhaltige Getränke. 
  • Trinken Sie ausreichend – mindestens die empfohlenen 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag.3 
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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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