Was ist eine sekundäre Hyperhidrose?


Die sekundäre Hyperhidrose tritt meist als Folge oder in Begleitung einer anderen Erkrankung auf – das übermäßige Schwitzen kommt also als eine Art Nebeneffekt zustande. Die vermehrte Schweißproduktion kann aber nicht nur ein Teilsymptom einer ernstzunehmenden Grunderkrankung sein, sondern auch im Rahmen anderer Beschwerden (wie den Wechseljahren) oder als Nebenwirkung bei bestimmten Medikamenten entstehen.

Der behandelnde Arzt wird bei der Diagnostik feststellen, was die Hyperhidrose auslöst. Die Ursachenforschung spielt für die weitere Behandlung eine wichtige Rolle.

Zu welchem Arzt?

Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf Hyperhidrose ist der Hausarzt oder Hautarzt (Dermatologe). Je nach zugrundeliegender Ursache kann es sein, dass Sie weitere Spezialisten (wie Neurologen oder Psychologen) aufsuchen müssen.

Starkes Schwitzen als Krankheitssymptom


Eine sekundäre Hyperhidrose kann beispielsweise bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden auftreten:

  • Infektionskrankheiten, wie Lungenentzündung oder Grippe
  • Ungleichgewicht des Hormonhaushalts, wie in den Wechseljahren (Klimakterium)
  • Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)
  • neurologische Erkrankungen, wie Morbus Parkinson
  • Übergewicht (Adipositas)
  • Stoffwechselkrankheiten, wie Diabetes (Zucker)
  • Vergiftungen, wie eine Fliegenpilzvergiftung
  • Tumorerkrankungen, wie Leberkrebs
  • psychische Störungen, wie Angstzustände oder Neurosen
  • periphere oder zentrale Nervenschädigungen, wie Großhirn-Infarkt, Gehirnblutungen, Schädigungen im Bereich des Rückenmarks, chronisch neurogene Entzündungen oder andere Nervenerkrankungen

Medikamente als Auslöser


Nicht selten ist die starke Transpiration auch eine unerwünschte Nebenwirkung bei der Einnahme von Arzneimitteln, wie zum Beispiel:

  • Fiebersenkende Medikamente (Antipyretika) bewirken eine Erweiterung der Blutgefäße sowie eine gesteigerte Schweißsekretion, damit der Körper seine fiebrige Hitze über den Mechanismus der Verdunstungskälte an die Umgebung abgeben kann.
  • Auch bestimmte Antidepressiva (gegen Depression), Betablocker (beispielsweise bei Herzinsuffizienz), Schilddrüsenhormone (bei einer Schilddrüsenunterfunktion) und spezielle Entzündungshemmer (zum Beispiel zur Behandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen) können als Nebenwirkung eine gesteigerte Schweißproduktionen hervorrufen.
  • Darüber hinaus sind verschiedene Substanzen wie Coffein, Theophyllin (Antihistaminikum zur Therapie von Asthma bronchiale), Kokain (Betäubungsmittel) oder einige Appetitzügler mögliche Auslöser der sekundären Hyperhidrose.

Selbstverständlich reagiert jeder Patient bezüglich möglicher Nebenwirkungen von Arzneimitteln anders. Haben Sie den Verdacht, dass die Ursache Ihrer gesteigerten Schwitzattacken medikamentös ist, klären Sie diese Möglichkeit mit ihrem zuständigen Arzt. Setzen Sie das Medikament auf gar keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache ab.

Wo am Körper tritt die sekundäre Hyperhidrose auf?


Diese Form des krankhaften Schwitzens erstreckt sich meistens auf den ganzen Körper (generalisierte Hyperhidrose). In wenigen Ausnahmefällen sind nur bestimmte Körperstellen wie die Achseln oder Hände stärker betroffen. Die sogenannte fokale Hyperhidrose ist häufiger bei der primären Form (ohne erkennbare Ursache) vorzufinden.

Aha!

Im Gegensatz zur primären Hyperhidrose (krankheitsunabhängig) tritt bei sekundärer Hyperhidrose – je nach vorliegender Grunderkrankung – auch nächtliches Schwitzen auf.

Wie sieht die Therapie aus?


Da es sich bei dem vermehrten Schwitzen um eine Begleiterscheinung handelt, ist für die Behandlung der sekundären Hyperhidrose die Ursache entscheidend. Denn mit der Therapie der Grunderkrankung, bessert sich beziehungsweise verschwindet auch das Schwitzen in der Regel. Welche Maßnahmen hier explizit notwendig sind, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.

Neben der ärztlich verordneten Therapie können Betroffene das Schwitzproblem auch selbst angehen. Dieses lässt sich mit unterschiedlichen Mitteln lindern, zum Beispiel:

  • pflanzliche Mittel, die den Schweißfluss eindämmen
  • Lokaltherapeutika, bei denen zwischen Deodorants (überdecken den Schweißgeruch) und Antitranspirants (dämmen das Schwitzen ein) zu unterscheiden ist

Welche Methode sich bei Ihrem übermäßigen Schwitzen eignet, gilt es auszuprobieren. Gerne können Sie hier auch vorab Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren