Häufig gestellte Fragen, wenn das Baby schwitzt


Können Babys schwitzen?

Ja, allerdings ist ihre körpereigene Wärmeregulierung und Schweißproduktion entwicklungsbedingt oftmals noch nicht vollständig ausgebildet. Daher kann es vorkommen, dass Babys — ohne erkennbaren Anlass — entweder deutlich mehr oder sehr viel weniger schwitzen als Erwachsene.

Wie bemerkt man, ob das Baby überhitzt ist oder schwitzt?

Am besten finden Eltern dies über die Haut des Babys heraus. Ist diese (etwa im Bereich des Nackens) sehr feucht oder heiß, deutet das auf eine mögliche Überhitzung hin. Auch am Kopf schwitzen Babys häufig. Die Hände oder Füße sind hingegen kein guter Indikator für Schwitzen bei Babys — diese sind tendenziell etwas kühler als der restliche Körper.

Welche Gründe gibt es dafür, dass ein Baby schwitzt?

Vor allem während dem (Tief-)Schlaf, beim Stillen oder durch hohe Außentemperaturen kommen Babys ins Schwitzen. In seltenen Fällen können auch Krankheiten wie Infektionen, Stoffwechselstörungen, Herzkrankheiten oder Schilddrüsenfehlfunktionen hinter dem Schwitzen stecken.

Wann ist Schwitzen beim Baby gefährlich?

Ein Risiko besteht dann, wenn das Baby nicht mehr in der Lage ist, hohe Temperaturen auszugleichen (an sehr heißen Sommertagen im Auto, bei zu warmer Kleidung oder zu dicker Bettwäsche beim Schlafen). Oftmals ist das Baby dann stark gerötet, atmet schnell, wirkt erschöpft und teilnahmslos. Bei starker Überhitzung kann ein Notfall vorliegen, der ein ärztliches Eingreifen notwendig macht (Notruf: 112).

Was tun, wenn das Baby schwitzt?

Gegen das Schwitzen beim Baby hilft beispielsweise eine Abkühlung mit einem feuchten Tuch oder Lappen (keine Kühlpads verwenden), das Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung (vor allem im Sommer), Zwiebellook, keine zu dicke Bettdecke, (Schlaf-) Kleidung, die an die Temperatur angepasst ist und eine Raumtemperatur beim Schlafen von etwa 18 Grad Celsius.3

Können Babys schwitzen?


Grundsätzlich ist es Babys möglich, Schweiß abzugeben, jedoch ist die körpereigene Kontrolle der Schweißproduktion zu Beginn noch eingeschränkt. Allgemein ist das Schwitzen ein wichtiger Prozess im Körper, denn er dient der Wärmeregulierung. Steigt die Körpertemperatur zum Beispiel durch sehr warme Außentemperaturen, durch zu warme Kleidung, bei zu viel Wärme nachts beim Schlafen (etwa durch zu dickes Bettzeug) oder Stress an, werden in der Haut sitzende Schweißdrüsen aktiviert und geben Schweiß ab. Dieser verdunstet auf der Hautoberfläche, wodurch Wärme an die Umgebungsluft abgegeben wird und der Körper abkühlt. 

Bei Babys ist dieser Vorgang, vor allem zu Beginn ihrer Entwicklung, noch nicht ganz ausgereift. Zwar können sie Schweiß schon produzieren, allerdings befinden sich ihre Schweißdrüsen  in den ersten Monaten nach der Geburt noch in der Entwicklung. Die Folge davon sind Probleme bei der Regulierung. Es kann also sein, dass Ihr Baby bei kleinsten Anlässen mehr schwitzt als Erwachsene in der gleichen Situation oder etwa bei hohen Außentemperaturen durch mangelndes Schwitzen nicht ausreichend Abkühlung erfährt. 

Babys haben begrenzte Möglichkeiten

Ihr Baby ist nicht in der Lage zu kommunizieren, dass ihm zu warm ist. Es kann sich auch beispielsweise selbst nicht die Jacke ausziehen beziehungsweise die Decke zurückschlagen. Ihm bleibt nur die Möglichkeit zu schreien, wenn es sich unwohl fühlt. Für Eltern ist es daher umso wichtiger, auf das Verhalten des Kleinen zu achten, um rechtzeitig zu erkennen, ob das Baby überhitzt.

Wie merkt man, ob das Baby überhitzt oder schwitzt?


Um herauszufinden, ob Ihr Baby überhitzt, es schwitzt oder ihm womöglich zu kalt ist, können Sie zum Beispiel mit den Fingern an den Nacken oder zwischen die Schulterblätter des Kindes fassen: 

  • Fühlt sich die Haut des Babys angenehm warm und trocken an, spricht das für eine ideale Körpertemperatur
  • Ist die Haut in diesem Bereich schwitzig oder gar heiß, deutet das darauf hin, dass Ihrem Baby zu warm ist. Sie sollten also für eine Abkühlung (beispielsweise mit Hilfe eines feuchten Waschlappens oder durch Ausziehen von einzelnen Kleidungsstücken) sorgen. 
  • Ist der Nackenbereich kälter als Ihre Hand, friert das Kind wahrscheinlich und es benötigt mehr Wärme (zum Beispiel durch dickere Kleidung). 

Es ist im Übrigen völlig normal, dass sich die Extremitäten des Babys etwas kühler anfühlen als der Rest des Körpers. Auch schwitzige Hände und Füße sind bei Babys nicht ungewöhnlich. Das liegt einerseits daran, dass sich Babys nur sehr wenig bewegen und die Arme und Beine dadurch weniger durchblutet werden. Andererseits ist die Temperaturregulierung des kleinen Organismus noch nicht voll ausgebildet, weshalb die Extremitäten schneller abkühlen oder zu schwitzen beginnen. Darüber hinaus schwitzen Babys besonders häufig am Kopf, da sie über die verhältnismäßig große Oberfläche am leichtesten überschüssige Wärme abgeben können.

Achten Sie auf die Gesichtsfarbe

Die Farbe der Haut gibt zudem Hinweise auf das Temperaturempfinden des Kindes. Rosig gefärbte Wangen sind ein gutes Zeichen. Ist der Kopf oder das Gesicht des Babys dagegen stark gerötet oder sehr blass, sollten Sie überprüfen, ob dem Kind zu warm beziehungsweise zu kalt sein könnte.

Gefahr der Überhitzung: Wann ist Schwitzen beim Baby gefährlich?


Für das Schwitzen beim Baby gibt es viele harmlose Ursachen — es kann jedoch auch auf eine Überhitzung des Säuglings hinweisen. Diese tritt dann ein, wenn das Kind nicht mehr in der Lage ist, die erhöhte Wärmezufuhr ausreichend zu regulieren (etwa durch die Schweißproduktion). Typische Anzeichen für eine Überhitzung sind eine starke Gesichtsrötung und beschleunigte Atmung. Oft wirken Babys in diesem Fall apathisch (teilnahmslos) und erschöpft. Stellen Sie diese Anzeichen bei Ihrem Kind fest, sollten Sie folgendes tun: 

  • rufen Sie einen Arzt 
  • gehen Sie mit Ihrem Kind in ein kühles Zimmer 
  • ziehen Sie das Baby aus 
  • tupfen Sie den Körper mit einem kühlen Tuch ab  
  • geben Sie Ihrem Sprössling ausreichend zu trinken 

Ist Ihr Kind stark überhitzt, liegt ein Notfall vor. Denn im schlimmsten Fall droht ein lebensgefährlicher Kreislaufzusammenbruch (Notruf: 112). Zudem gilt eine Überwärmung des Kindes als Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod (SIDS, englisch für: Sudden Infant Death Syndrome).1  

Ursachen: Warum schwitzt das Baby?


Generell kommen mehrere Gründe in Frage, weshalb ein Baby schwitzt — in den meisten Fällen sind diese relativ harmlos. Zum Beispiel gehören dazu: 

  • Tiefer Schlaf: Manche Menschen — auch Babys und Kinder — neigen beim Schlafen zu vermehrtem Schwitzen. Solange sich der Nacken des Kleinen aber nicht übermäßig heiß anfühlt, ist das kein Grund zur Sorge. 
  • Stillen: Das Stillen ist für das Baby stets mit einer gewissen körperlichen Anstrengung verbunden. Zusätzlich kommt es dabei direkt mit dem warmen Körper der Mutter in Verbindung. Aus diesen Gründen kann es durchaus vorkommen, dass das Baby zur Schweißabsonderung neigt. Sind Sie fertig mit dem Stillen, sollte das Baby allmählich wieder mit dem Schwitzen aufhören. 
  • Äußere Bedingungen: Das Kind ist warm in eine Jacke oder Decke eingepackt oder im Sommer herrschen hohe Außentemperaturen – das Baby reagiert darauf, genau wie wir Erwachsenen, und beginnt zu schwitzen. 

Vor diesem Hintergrund ist wichtig: Wenn Ihr Baby schwitzt, ansonsten aber gesund und munter wirkt sowie ausreichend trinkt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.

Das Baby schwitzt — ein Fall für den Arzt?

Nur in seltenen Fällen sind Krankheiten die Ursachen für das Schwitzen beim Baby. Dennoch können zum Beispiel folgende Gründe dahinterstecken:

  • Fieber (ab 38 Grad Celsius) als Symptom einer Infektion2
  • Störungen von Stoffwechsel oder Hormonhaushalt
  • Herzkrankheiten
  • Schilddrüsenfehlfunktionen

Schwitzt Ihr kleiner Liebling häufig und scheinbar ohne nachvollziehbaren Grund sehr stark, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann möglicherweise zugrundeliegende Krankheiten identifizieren und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung einleiten.

Das Baby schwitzt – was tun?


Wenn Ihr Kind beispielsweise beim Stillen aufgrund der Anstrengung zu schwitzen beginnt, streichen Sie mit einem feuchten Tuch oder Waschlappen sanft über die Stirn, um für etwas Abkühlung zu sorgen. Sie können dem Kind zudem einen feuchten Waschlappen zum Spielen in die Hand geben.

Bloß nicht zu viel!

Vermeiden Sie es, Kühlpads oder Eisbeutel aus dem Gefrierfach zu verwenden, um Ihr Kind zu erfrischen. Babys sind nicht nur besonders wärme-, sondern ebenso kälteempfindlich. Es entstehen schnell lokale Erfrierungen und die Körpertemperatur kann schnell sehr stark abfallen.

Wenn die Kleidung des Babys durch die Schweißabgabe feucht ist, sollten Sie diese unbedingt wechseln. Die nasse Kleidung klebt sonst am Körper und führt dazu, dass dieser auskühlt und das Kind sich zum Beispiel leichter erkältet. Auch ein lauwarmes Bad kann helfen, damit sich das Baby nach dem Schwitzen wieder wohl in seiner Haut fühlt. 

Schwitzen beim Baby vermeiden


Folgende Tipps helfen dabei, dass die Kleinen nicht so schnell ins Schwitzen geraten: 

  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich im Sommer nach Möglichkeit nur im Schatten aufhält. In der Sonne heizt sich der kleine Körper ansonsten schnell auf. Außerdem reagiert die Babyhaut sehr empfindlich auf Sonnenlicht — einen Sonnenbrand gilt es immer zu vermeiden.   
  • Kleiden Sie Ihr Baby am besten im Zwiebellook, also mit mehreren Kleidungsschichten. Dann können Sie schnell reagieren und einzelne Kleidungsstücke ausziehen. Dies ist vor allem hilfreich, wenn Sie mit dem Sprössling (etwa im Frühling oder Spätsommer) unterwegs sind und sich die Außentemperaturen im Laufe des Tages schnell ändern. 
  • Handschuhe oder Mützen sind für Babys in Innenräumen in der Regel nicht nötig. Zudem können Sie die Abgabe von Wärme — wenn das Baby schwitzt — verhindern. 
  • Schläft das Kind in der Nacht mit den Eltern in einem Bett, sollte es nicht unter der schweren und warmen Decke der Eltern liegen. Die von den Erwachsenen abgegebene Körperwärme unter der Decke kann eine Überhitzung des Säuglings zusätzlich begünstigen. 
  • Kleiden Sie Ihren Sprössling beim Schlafen richtig, um nächtliches Schwitzen zu verhindern. Zu empfehlen sind ein langärmliges Hemdchen und eine lange Hose, alternativ ein weicher Strampelanzug (im Sommer aus dünnerem, im Winter aus etwas dickerem Stoff). Bei niedrigen Temperaturen können Sie dem Kleinen zudem Socken oder eine Mützen anziehen. Weitere Informationen und einer grobe Orientierung erhalten Sie dazu auch in der untenstehenden Grafik. 
  • Statt einer Decke verwenden Sie für das Baby beim Schlafen am besten einen Baumwollschlafsack, in der kalten Jahreszeit darf dieser gerne gefüttert sein. Eine zusätzliche Decke ist nicht notwendig.
  • Lüften Sie das Schlafzimmer gut, bevor Sie das Kind zum Schlafen legen. Schließen Sie dann das Fenster, damit kein Luftzug mehr besteht, bei dem das Kind womöglich frieren könnte
Illustration verschiedener Baby Kleidung, mit der verhindert wird, dass das Baby schwitzt

Icons Illustration: Designed by rawpixel.com/macrovector/pch.vector (www.freepik.com)

Für die nächtliche Bettruhe von schlafenden Babys empfehlen Experten eine Raumtemperatur von circa 18 Grad Celsius.3 Das klingt womöglich etwas kühl, jedoch ist das Baby im Idealfall schön kuschelig in seinen Schlafsack gepackt. Ist das Zimmer zu warm, begünstigt das tendenziell eine Überhitzung des Säuglings. 

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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