Hygienische “Accessoires” sollen den Schweiß stoppen


Eine hohe Transpiration hat Folgen: Schnell bilden sich auf der Kleidung sichtbare Schweißflecken und die Betroffenen landen in für sie unangenehmen Situationen. In den meisten Fällen sollen die Ausmaße des starken Schwitzens “vertuscht” werden. Besonders schwer haben es hierbei Menschen, die an Hyperhidrose leiden.

Was ist Hyperhidrose?

Die Hyperhidrose ist eine Erkrankung, bei der Betroffene zu übermäßig starkem Schwitzen neigen — ganz ohne erkennbare Auslöser. Während bei gesunden Menschen die Schweißproduktion bei erhöhter Umgebungstemperatur, Stress oder Sport einsetzt, kommt es bei Hyperhidrose-Patienten zusätzlich zu spontanen, willkürlichen Schweißausbrüchen.

Allerdings geht es in erster Linie nicht darum, krankhaftes Schwitzen zu behandeln, sondern kurzfristige Lösungen für die Folgen der hohen Schweißproduktion zu finden. Deshalb greifen Leidtragende schon einmal zu Achselpads. Aber funktionieren diese Hygieneartikel aus der Drogerie tatsächlich? Und wie steht es um die speziellen Funktionsunterhemden, die schon integrierte Saugeinlagen besitzen?

Achselpads sollen Schweißflecken verhindern


Um die sichtbaren Schweißflecken zu vertuschen, beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen, kommen manchmal sogenannte Achselpads gegen Schwitzen zum Einsatz. Die Pads bestehen aus einem saugfähigen Material und werden direkt unter die “Schwachstelle” geklebt, also an der Innenseite der Oberbekleidung im Achselbereich befestigt. Damit soll eine Durchfeuchtung der Kleidung verhindert werden. Erhältlich sind die Achselpads je nach Hersteller in verschiedenen Ausführungen:

  • mit oder ohne Parfümierung
  • inklusive Zusatz von Aloe Vera zur Hautpflege
  • in verschiedenen Größen (meist S bis L)
  • in schwarz und weiß
  • als Einweg- oder Mehrweg-Version
  • aus synthetischen Materialien oder Baumwolle
  • zum Einkleben oder Einnähen

Welche Achselpads am geeignetsten sind, hängt stark von den persönlichen Vorlieben und Wünschen ab. Hier kann es helfen, nach und nach verschiedene Modelle auszuprobieren. Erhältlich sind die Pads in Apotheken oder Drogerien.

Spezielle Shirts mit Saugeinlagen:

Ebenfalls auf dem Markt erhältlich sind Funktionsunterhemden für Männer und Frauen, die bereits Taschen für Saugeinlagen im Bereich der Achseln integriert haben. Diese verhindern ein Verrutschen der Achselpads und damit auch ein “Danebenlaufen” des Schweißes. Ein weiterer Vorteil ist der erhöhte Tragekomfort, der durch das besondere Material der Taschen gewährleistet wird.

Die Vor- und Nachteile von Achselpads


Achselpads verhindern Schweißflecken und die Kleidung verfärbt sich nicht. Zudem bieten sie kurzfristige Hilfe bei einer hohen Transpiration unter den Achseln. Die Pads sind bei allen (Bekleidungs-) Stoffen und Materialien einsetzbar. Jedoch werden lediglich die Folgen der starken Transpiration eingedämmt — die eigentliche Ursache des Problems (zum Beispiel eine Hyperhidrose), ist damit noch nicht gelöst. Das Tragen der Achselpads kann als unangenehm empfunden werden und es entstehen manchmal Unsicherheiten, ob die Pads nicht verrutschen. Der Einsatz ist außerdem nur für den axillären Bereich sinnvoll, nicht aber für Körperpartien wie Rücken oder Bauch, an denen Betroffene ebenso viel schwitzen. Dies gilt auch für die Verwendung der Funktionsunterhemden mit Saugeinlagen. Sie dienen ausschließlich der Vermeidung von Schweißflecken im Achselbereich.

Stressige Situationen fördern das Schwitzen


Jeder kennt solche Situationen: Ein stressiges Meeting, ein heißer Tag oder zu viel Aufregung können schon einmal Spuren hinterlassen. Die Schweißdrüsen werden angeregt und es wird zu viel Schweiß produziert. Meistens sind die Spuren eindeutig sichtbar und es bilden sich Schweißflecken auf der Kleidung, besonders unter den Achseln. Das ist auch für Menschen unangenehm, die nicht unter einer Hyperhidrose leiden. Für Betroffene mit diesem Krankheitsbild können die Schweißausbrüche allerdings immer wieder zu einem regelrechten Albtraum werden. Neben der Verwendung von Achselpads oder Schweißshirts ist es hier sinnvoll, sich spezielle Entspannungstechniken anzueignen, um im Falle eines Falles wieder etwas Ruhe in den Körper zu bringen. Bewährt haben sich hier unter anderem:

  • Atemübungen
  • Yoga
  • Autogenes Training
  • Meditation

Je niedriger das Stresslevel, desto geringer im besten Fall die Schweißproduktion des Körpers. Die Nutzung von Achselpads und Funktionsunterhemden kann zusätzliche Erleichterung bringen, da sie dem Träger ein großes Maß an Sicherheit vermittelt — so kann kein zusätzlicher Stress durch die Angst vor Schweißflecken entstehen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren