Diagnose wichtig: Wann, wie, auf was reagieren Kreislauf und Schweißproduktion?


Schwindel und Schwitzen treten bei manchen Menschen gleichzeitig auf. Diese Beschwerden sollte man ernst nehmen und vom Arzt klären lassen. Denn es gibt viele mögliche Ursachen, wenn Schwindel und Schwitzen im Verbund auftreten. Sie reichen von akuten Erkrankungen über eine harmlose, wenn auch subjektiv unangenehme “vegetative Schwäche” bis hin zu lebensgefährlichen Zuständen wie eine Unterzuckerung.

Anhaltspunkte, welches Problem zugrunde liegt, liefern genaue Beschreibungen, seit wann, wie oft, wie lange und in welchen Situationen es zu Schwindel und gleichzeitigem Schwitzen kommt.

Symptome seit kurzer Zeit deuten auf einen Infekt


Sind die Symptome Schwitzen und Schwindel erst vor kurzem aufgetreten, kann ein Infekt vorliegen, der den Kopfbereich betrifft, wie zum Beispiel eine Stirn- und/oder Nebenhöhlenentzündung. Dann sind Schwindelgefühle oft noch mit Kopfschmerzen gepaart. Und die Schweißausbrüche machen sich bevorzugt nachts bemerkbar.

Migräne oder Schlaganfall: Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerz treten plötzlich auf


Plötzliches Auftreten von Schwindel und Schwitzen ist immer als Alarmsignal zu deuten. Gepaart mit heftigen Kopfschmerzen, könnte sogar ein Schlaganfall dahinter stecken. Wer öfters mit diesen Symptomen konfrontiert ist, weiß aber vielleicht auch, dass es sich um einen Migräneanfall handelt, den er mit speziellen Schmerzmitteln entgegenwirken kann.

Schwindel und Schwitzen treten auch bei einer Unterzuckerung in Erscheinung. Diabetiker vom Typ 1 (so genannter Jugenddiabetes) sind relativ stark gefährdet, in eine Unterzuckerung zu geraten, weil bei ihnen die Leber im Notfall keinen Traubenzucker selbst produzieren kann. Die Symptome einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) sind Verwirrtheit, Schwindel, Schweißausbrüche. Auch Temperamentsveränderungen kommen vor. Heißhunger im Vorfeld kann darauf hindeuten, dass zu viel Insulin im Körper kursiert und die Kohlehydratrationen aufgebraucht sind. Werden die Blutzuckerwerte nicht rechtzeitig stabilisiert, droht ein lebensgefährlicher Schock.

Unterzuckerung – ein gefährlicher Zustand nicht nur für Diabetiker


Im akuten Fall sollten Betroffene gleich etwas Süßes essen, am besten puren Zucker. Weniger geeignet sind Kohlehydrate, die der Körper erst allmählich in Zucker umwandeln kann wie Vollkornprodukte, oder Zucker, der in Fett eingehüllt ist, wie etwa Schokolade. Bei Bewusstlosigkeit sollte man besser nicht versuchen, den Betroffenen etwas einzuflößen, sondern sofort den Notarzt benachrichtigen.

Auch Gesunde und Diabetiker vom Typ 2, dem so genannten Altersdiabetes, können in eine gefährliche Unterzuckerung geraten, wenn sie zu viel Alkohol getrunken haben. Typische Anzeichen sind wiederum Schwitzen, Schwindel, Verwirrung. Alkoholische Getränke provozieren eine hohe Insulinausschüttung. Dieses Hormon ist nötig, um aus Zucker Energie zu gewinnen, kann aber leicht die Überhand gewinnen. Dann tritt eine Unterzuckerung ein. Der Abbau der alkoholischen Giftstoffe hindert jedoch vorübergehend die Leber daran, Traubenzucker herzustellen, um den Mangelzustand zu beheben.

Sensible Menschen leiden öfter unter Schwindel und plötzlichen Schweißausbrüchen


Wenn Beschwerden wie Schwindel, Schwitzen, Magenschmerzen und Herzrasen auftreten, ohne dass dafür eine organische Ursache gefunden wird, liegt eine “vegetative Labilität” vor. Die Symptome stellen dann in der Regel keine akute Gesundheitsgefährdung dar. Bei den Betroffenen, zumeist besonders sensible Menschen, löst Stress die Beschwerden aus. Am besten helfen dagegen Entspannungsübungen und weitere Strategien zur Sressbewältigung. (N.H.)

Mehr zum Thema:
Redaktion Themenvorschläge? Anregungen? Schreiben Sie uns! Redaktion Redakteur/in kanyo® mehr erfahren