Nachtschweiß – nicht nur ein Symptom der Wechseljahre


Vor kurzem lagen Sie noch im Bett, träumten ruhig – doch plötzlich ist es aus mit dem wohlverdienten Schlaf: Sie zittern und schwitzen, ein Kälteschauer fährt über Ihren Körper. Nächtliche Schweißausbrüche können unterschiedliche Ursachen haben. Möglicherweise liegt eine Form der Hyperhidrose vor, eine übermäßige Schweißproduktion. Nachtschweiß kann aber auch als Symptom bei einer schweren Erkältung oder Grippe auftreten. Nächtliche Schweißausbrüche, meist zusammen mit Hitzewallungen, sind auch eine Begleiterscheinung der Wechseljahre. Generell ist Schwitzen nichts Schlimmes. Es ist der natürliche Schutzmechanismus des Körpers vor Überwärmung. Beim Sport oder in der Sauna beispielsweise gibt der Körper durch das Schwitzen die überschüssige Körperwärme wieder ab.

Schweiß wird auch bei anderen Gelegenheiten vermehrt produziert, beispielsweise bei

  • zu warmer Bettwäsche,
  • zu warmer Kleidung,
  • scharf gewürzten Speisen
  • oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva oder fiebersenkende Mittel.

Sogar in der Nacht sondert unser Körper Schweiß ab. Nachtschweiß kann dabei unterschiedlich stark auftreten: von einem leichten Schweißfilm auf der Haut bis hin zur Durchnässung der Kleidung und Bettwäsche.

Was passiert bei Hitzewallungen?


Mit der hormonellen Umstellung, die bei Frauen etwa ab dem 45. Lebensjahr eintritt, beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Die Wechseljahre bedeuten das Ende der weiblichen Fruchtbarkeit – zum Leidwesen vieler Frauen wird diese Zeit von unterschiedlichen Beschwerden begleitet. Hitzewallungen zählen zu den häufigsten Begleiterscheinungen, die verstärkt abends oder nachts auftreten können.

Wie Hitzewallungen genau entstehen ist bislang nicht geklärt. Zum einen vermutet man dahinter einen plötzlichen Anstieg verschiedener Stresshormone wie Adrenalin. Zum anderen nimmt man eine vorrübergehende Störung im Gehirn zur Regulierung der Körpertemperatur an. Die plötzliche Erweiterung der Blutgefäße sorgt für ein größeres Blutvolumen – die Folge: erhöhter Blutdruck, Hautrötungen und ein unerwarteter Anstieg der Körpertemperatur. Bei Hitzewallungen verspüren Betroffene, trotz gleichbleibender Raumtemperatur, eine unangenehme Hitze, die Haut rötet sich – vor allem im Bereich der Brust, des Halses und Kopfes. Im Anschluss versucht der Körper die Temperatur wieder abzukühlen, weshalb viele Betroffene anschließend frieren.

Hitzewallungen nachts – bleiben Sie cool mit diesen Tipps


Die Begleiterscheinungen der Wechseljahre werden von Frauen unterschiedlich intensiv wahrgenommen. Besonders Hitzewallungen und Nachtschweiß können durch ihr plötzliches Auftauchen tags und nachts das Leben beschweren. Neben Medikamenten und pflanzlichen Mitteln können Sie auch selbst etwas gegen nächtliche Hitzewellen unternehmen.

Um diesen zu begegnen, können folgende Tipps Abhilfe schaffen:

  • Vermeiden Sie zu scharf gewürzte Speisen, Alkohol und Kaffee.
  • Vor dem Schlafengehen sollten Sie keine allzu großen Mahlzeiten zu sich nehmen.
  • Lüften Sie Ihr Schlafzimmer vor dem Zubettgehen.
  • Stellen Sie Ihre Heizung ab beziehungsweise auf eine geeignete Raumtemperatur – ideal sind 16 bis 18 Grad.
  • Tragen Sie keine zu dicke Schlafkleidung. Am besten Nachtwäsche aus Baumwolle oder Seide.
  • Auch Bettwäsche sollte aus Baumwolle oder Seide sein.

Sollten Sie dennoch nachts durch Hitzewallungen aufwachen und Ihre Kleidung sowie Bettwäsche durchgeschwitzt sein, wechseln Sie diese. Um nachts nicht aufstehen zu müssen, können Sie sich Wechselkleidung ans Bett legen. Eine Zweitdecke, unter die Sie ein Handtuch legen, kann zudem verhindern, dass sie nachts das komplette Bettzeug wechseln müssen.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren