Kühlen, entgiften, schützen – was Schweiß alles kann


Der Schweiß hat neben der Funktion der Thermoregulation auch eine Ausscheidungsfunktion. Mit dem Schweiß gelangen Stoffwechselendprodukte, Alkohol, Abbauprodukte von Arzneimitteln und andere Gifte wieder aus dem Körper. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entgiftung.

In diesem Zusammenhang wird häufig auch von Entschlackung gesprochen. Wissenschaftlich ist bisher nicht belegt, dass der Mensch überhaupt “entschlackt” werden kann, denn das setzt voraus, dass sich im Körper “Schlacken” bilden und ablagern, die ansonsten nicht ausgeschieden werden können. Nieren, Leber, Darm, Lunge und eben auch die Haut scheiden beim Gesunden allerdings Tag für Tag all das wieder aus, was im Körper nicht benötigt wird bzw. nach der Verstoffwechselung übrig bleibt. Aber Wissenschaft hin oder her - viele Menschen fühlen sich z.B. nach dem “Wellness-Schwitzen” in der Sauna gesundheitlich erholt und berichten über positive körperliche Effekte.

Schwitzen dient der Entschlackung des Körpers

Schweiß hat noch eine dritte wichtige Funktion, und die hängt damit zusammen, dass er sauer ist. Sein ph-Wert liegt etwa bei 4,5. Zusammen mit hauteigenen Lipiden (Fetten) bildet er den sogenannten Säureschutzmantel der Haut. Diese natürliche Schutzbarriere hält gesundheitsschädliche Keime davon ab in den Körper einzudringen, weil diese im sauren Milieu nicht gut überleben bzw. sich nicht vermehren können.

Deshalb Vorsicht vor übertriebener Körperpflege: Vor allem fettlösende Wasch- und Pflegeprodukte stören den Säureschutzmantel der Haut erheblich und öffnen so Tür und Tor für eindringende Keime. Hygienefanatiker riskieren also, entzündliche Hauterkrankungen zu bekommen, wenn sie nicht auf rückfettende Waschzusätze achten, die den Säureschutzmantel schonen.

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