Schwitzen in der Kultur der Indianer


Vor allem bei den indianischen Ureinwohnern gehörte die Schwitzhütte zu einem oft praktizierten Ritual. Man bezeichnet das Ritual auch als Inipi, ein Wort aus der Sprache der Lakota. Es bedeutet so viel wie “sie schwitzen”.

Die Schwitzhütte oder auch Inipi ist eine Art traditionell-folkloristische Form der klassischen Saunagänge. Ein bedeutender Unterschied besteht in dem mittlerweile sehr oft esoterisch ausgelegten Ansatz: Eine Schwitzhütte steht für eine zeremonielle Reinigung, soll die Psyche stärken und bei einer Erkrankung eine heilende Funktion haben. Rein medizinisch betrachtet, sind diese Theorien derzeit noch durch keine ausführlichen Studien belegt. Allerdings ist der Besuch einer Schwitzhütte für viele Besucher eine willkommene Abwechslung zur herkömmlichen Sauna, weil Körper und Geist gleichwertig betrachtet werden und der esoterische Ansatz fasziniert.

Schwitzenhüttenbau


Eine Schwitzhütte wird meistens aus Weidenstäben oder Haselnussruten errichtet. Dabei werden die Weidenstäbe in Bögen angeordnet. Die Stäbe werden in Bodenlöchern befestigt und kuppelförmig miteinander verflochten. In der Mitte dieser Anordnung werden heiße Steine platziert. Dazu wird extra eine kleine Grube ausgehoben. Die Weidenkuppel deckt man mit Fellen oder Decken ab und darunter kann sich dann die Hitze stauen. Durchschnittlich ist eine Schwitzhütte zirka 2 Meter hoch und bietet Platz für 7-8 Teilnehmer.

Tradition und Ritual


Je nachdem welche tradionellen Ansätze verfolgt werden, unterliegt der Schwitzhüttenbau eigenen Regeln: Von der Auswahl und Anzahl der Holzstäbe, über die Wahl des Platzes und der Ausrichtung der Hütte. Das betrifft auch den eigentlich Ablauf der Schwitzhütte. Ein Ritualleiter koordiniert das ganze Vorhaben und leitet die Teilnehmer an. Für die organisatorische Unterstützung hat er einen Helfer an seiner Seite, den sogenannten zweiten Zeremonienmeister oder auch “Hüter des Feuers”.

Ablauf der Schwitzhütte


Der Feuerhüter trägt die auf einer nahegelegenen Feuerstelle erhitzten Steine in die Schwitzhütte und legt diese in der ausgehobenen Grube ab. Danach werden die Steine mit Kräutern bestreut und mit Wasser übergossen. Der Effekt ist ähnlich wie bei einem herkömmlichen Sauna-Aufguss. Die Schwitzhütte wird ohne Bekleidung betreten und auch der Schmuck sollte abgelegt werden. Je nach Zeremonie kommen unter anderem Trommeln und Gesang zum Einsatz. Geschwitzt wird in mehreren Runden und mit meditativen Einflüssen.

Hier weiterlesen:
Redaktion Themenvorschläge? Anregungen? Schreiben Sie uns! Redaktion Redakteur/in kanyo® mehr erfahren