Häufige Fragen zum Schwitzen aufgrund der Schilddrüse


Welche Funktion hat die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist durch ihre Produktion von Hormonen (Trijodthyronin und Tetrajodthyronin) an zahlreichen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt. Beispielsweise können diese Hormone Einfluss auf den Stoffwechsel des Organismus nehmen. In diesem Zusammenhang sind durch sie etwa auch Änderungen von Körpertemperatur oder Puls möglich.

Kann die Schilddrüse starkes Schwitzen verursachen?

Kommt es zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sind Symptome wie Hitzewallungen und starkes Schwitzen möglich. Ihre Hormone lassen den Energieumsatz und die Temperatur des Körpers auch ohne Anstrengung ansteigen, weshalb unter Umständen auch nachts — während der Köper eigentlich ruht — vermehrtes Schwitzen denkbar ist.

Wie diagnostiziert der Arzt bei Schwitzen durch Schilddrüse?

Medizinern stehen eine Reihe von Diagnosemethoden zur Ermittlung von Fehlfunktionen der Schilddrüse zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Tastuntersuchungen, Blutanalysen, Ultraschalluntersuchungen oder Biopsien.

Welche Behandlung bei Schwitzen durch Schilddrüse?

In den meiste Fällen greift der behandelnde Arzt bei einer Schilddrüsenüberfunktion auf Medikamente zur Reduzierung der Hormonproduktion zurück. Ist die Schilddrüse vergrößert oder hat sich ein Knoten gebildet, der die vermehrte Erzeugung der Hormone begünstigt, kommen beispielsweise auch operative Eingriffe in Betracht. Eine weitere Variante ist die sogenannte Radiojodtherapie, bei der leicht radioaktives Jod über Kapseln verabreicht wird. Dieses sammelt sich in der Schilddrüse an und zerstört dort überaktive Zellen.

Welche Funktion hat die Schilddrüse?


Unter der Schilddrüse (lateinisch: Glandula thyroidea) verstehen Mediziner eine Drüse, die beim Menschen am Hals, leicht unterhalb vom Kehlkopf und vor der Luftröhre sitzt. Durch ihre charakteristische Form wird sie bisweilen auch als Schmetterlingsdrüse bezeichnet.

Im menschlichen Organismus übernimmt sie eine wichtige Rolle bei der Produktion von verschiedenen Hormonen, die beispielsweise am Stoffwechsel (Metabolismus) beteiligt sind. Von diesen stellen insbesondere Trijodthyronin (kurz auch: T3) und Tetrajodthyronin (kurz auch: T4) die wichtigsten dar. Je nach Bedarf werden die beiden Hormone produziert und können unter anderem Einfluss auf den Grundumsatz — also den Energiehaushalt des Körpers — nehmen.

Ist die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigt, befinden sich entweder zu viele oder zu wenige der Schilddrüsenhormone (T3 und T4) im Körper. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kommt es dann beispielsweise zu:

  • Frieren und Kälteempfindlichkeit
  • langsamem Pulsschlag
  • Müdigkeit
  • Gewichtszunahme
  • einem hohen Schlafbedürfnis
  • Konzentrationsstörungen
  • Muskelschwäche
  • depressiven Verstimmungen

Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) hingegen ruft bei Betroffenen zum Beispiel folgende Symptome hervor:

  • Gewichtsabnahme
  • schneller Pulsschlag
  • hoher Blutdruck
  • innere Unruhe
  • zitternde Hände
  • Schlaflosigkeit
  • häufiger Stuhlgang

Darüber hinaus nimmt eine Überfunktion der Schilddrüse auch großen Einfluss auf das Wärmeempfinden unseres Organismus. Insbesondere vor diesem Hintergrund sind daher einige weitere Beschwerden (wie Schwitzen) denkbar.

Symptome — kann die Schilddrüse starkes Schwitzen verursachen?


Schüttet die Schilddrüse übermäßig viele Hormone aus, signalisiert sie dem Körper damit den Stoffwechsel anzukurbeln und somit auch den Energieumsatz zu erhöhen. Der Körper läuft in der Folge also auf Hochtouren, was unter anderem dazu führt, dass ebenso die Körpertemperatur steigt. Es ist also wenig verwunderlich, dass hierbei Hitzewallungen und starkes Schwitzen (auch nachts) auftreten.

In diesem Zustand wird Betroffenen also grundsätzlich sehr schnell warm, was vor allem nachts besonders unangenehm ist und den wohlverdienten Schlaf stören kann. Aufgrund der Überfunktion der Schilddrüse, beginnt der Körper hier nämlich auch in Ruhe und ohne Anstrengung übermäßig zu schwitzen.

Diagnose von Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse


Bevor der Endokrinologe (Facharzt für Hormondrüsen) mit der Behandlung beginnt, hat er verschiedene Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, um die genauen Ursachen Ihrer Beschwerden zu ermitteln. Grundsätzlich steht am Anfang eine Befragung zur vorliegenden Krankheitsgeschichte und den Symptomen (Anamnese).

Im weiteren Verlauf tastet der Endokrinologe den Hals im Bereich der Schilddrüse ab, um mögliche Veränderungen (etwa eine Vergrößerung) festzustellen oder nutzt weiterführende Untersuchungsmethoden.

Hierzu zählen beispielsweise Blutanalysen (Ermittlung der Hormonkonzentration), Ultraschalluntersuchungen (Feststellung von Größe und Beschaffenheit der Schilddrüse) oder Biopsien (Gewebeprobe zur Erkennung von Entzündungen der Drüse).

Schwitzen durch Schilddrüse: Wie behandelt der Arzt?


Stellt der behandelnde Arzt eine Schilddrüsenüberfunktion als Ursache für die Hitzewallungen und das übermäßige Schwitzen fest, findet die Therapie je nach Schweregrad und Verlauf der Fehlfunktion statt. Während sehr milde Formen einer Schilddrüsenüberfunktion unter Umständen von selbst verschwinden, ist in den meisten Fällen doch ein ärztliches Vorgehen nötig. Dazu kommen in der Regel verschiedene Medikamente zum Einsatz, die die Bildung der Schilddrüsenhormone hemmen — sogenannte Thyreostatika. Typische Wirkstoffe, die derartige Präparate enthalten, sind unter anderem Thiamazol oder Carbimazol. Da gegebenenfalls verschiedene Nebenwirkungen wie

  • Fieber,
  • Hautausschläge oder
  • Gelenkbeschwerden

mit der Einnahme dieser Medikamente einhergehen, ist es wichtig, vorab alle Vor- und Nachteile gemeinsam mit dem Arzt abzuwägen und bei Bedarf andere Therapiemethoden zu wählen.

Hat der Arzt bei der genaueren Untersuchung der Schilddrüse beispielsweise eine Vergrößerung der Drüse oder einen einzelnen Knoten (autonomes Adenom) festgestellt, durch den die Überproduktion ausgelöst wird, ist auch ein operativer Eingriff als mögliche Behandlungsmaßnahme denkbar. Dabei wird entweder nur der Knoten, einzelne Teile oder die komplette Schilddrüse entfernt.

Als weitere Variante der Behandlung einer überaktiven Schilddrüse ist die sogenannte Radiojodtherapie zu verstehen. Hierbei machen sich Mediziner zunutze, dass die Schilddrüse Jod (ein natürliches Spurenelement) aufnehmen muss, um ihre Hormone produzieren zu können. Zur Behandlung wird leicht radioaktives Jod (Radiojod) in Form von Kapseln eingenommen, das sich dann in der Schilddrüse ansammelt und dort übermäßig aktive Zellen zerstört. Die Strahlungsmenge ist bei dieser Therapie sehr gering und wird beispielsweise über Urin, festen Stuhl oder Schweiß wieder aus dem Körper ausgeschieden. Dennoch ist eine solche Behandlung mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt verbunden, um Mitmenschen und Umwelt durch die Strahlung nicht übermäßig zu belasten. Für Schwangere und stillende Mütter ist diese Maßnahme ungeeignet.

Im Anschluss an eine Radiojodtherapie ist der behandelnde Arzt auch für die Nachsorgeuntersuchungen verantwortlich, um etwa Erfolg oder Nebenwirkungen der Anwendung festzustellen. Gegebenenfalls kann im Nachgang eine Schilddrüsenunterfunktion entstehen, der dann beispielsweise mit einer entsprechenden Medikation entgegengewirkt werden kann.

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren