Magnesiummangel: Symptome und Ursachen im Überblick


Muskelkrämpfe, Schlafstörungen, Kopfschmerzen – das alles sind Symptome bei Magnesiummangel. Doch wofür braucht der Körper eigentlich das Magnesium? Magnesium zählt zu den lebenswichtigen Mineralien und ist das zweithäufigste intrazelluläre Kation, also positiv geladene Teilchen, in unserem Organismus. Außerdem ist Magnesium an vielen Reaktionen im Stoffwechsel beteiligt und immer dort zu finden, wo Kalzium benötigt wird – also vorrangig im Knochenbau.

Die Aufteilung des Magnesiumvorkommens im menschlichen Körper 1:

  • 60 Prozent: Knochen
  • 30 Prozent: Bindegewebe (vor allem der Leber und Muskulatur)
  • 2 Prozent: Körperflüssigkeiten

Wichtig ist dieses Mineral auch für die Zähne, den Herzmuskel, den Energiestoffwechsel, das Nervensystem und zur Membranstabilisierung. Ein Mangel an Magnesium kann viele Symptome auslösen, hier eine Aufstellung:

  • Muskelkrämpfe, Muskelzittern
  • Übelkeit
  • Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Übererregbarkeit
  • Störungen des Immunsystems
  • Depressionen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Verspannungen

Weiterhin sind Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Fingern oder Füßen oft auf einen Magnesiummangel zurückzuführen. Da es sich so vielfältig äußert, ist das Fehlen des Mineralstoffs nicht immer leicht zu erkennen. Beobachten Sie die genannten Beschwerden bei sich, sollten Sie aufmerksam werden und auf eine ausreichende Einnahme von Magnesium achten.

Magnesiummangel durch Schwitzen: Das steckt dahinter


Die Gründe für einen Magnesiummangel können ganz unterschiedlich sein. Starkes Schwitzen ist einer davon. Denn der Schweiß, den der Körper zur Abkühlung ausscheidet, enthält Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium. Diese Verluste können so groß werden, dass sie sich in Mangelerscheinungen niederschlagen. Dies ist vor allem für Menschen bedeutsam, die unter einer Hyperhidrose leiden, also einer Erkrankung, bei der die Schweißdrüsen vermehrt Schweiß absondern. Meist kommen jedoch noch andere Ursachen dazu, die den Magnesiummangel zusätzlich verstärken. Im Folgenden sind Sport, Wechseljahre und Stress genauer beschrieben.

Die empfohlene Tagesmenge an Magnesium ist je nach Alter und Lebensumständen unterschiedlich. Sportler oder schwangere und stillende Frauen haben beispielsweise einen erhöhten Bedarf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung stellt auf Ihrer Website eine Übersicht über Magnesium Referenzwerte bereit.

Sport und regelmäßige Saunagänge als Ursache für einen Magnesiummangel

Besonders bei Sportlern besteht die Gefahr, einen Magnesiummangel durch Schwitzen zu entwickeln. Denn beim Sport erhöht sich die Schweißproduktion erheblich, der Körper verliert dadurch Wasser und Mineralstoffe – bei warmen Außentemperaturen können es schnell einige Liter Schweiß sein. Noch dazu verbrauchen die Muskeln während eines Trainings mehr Magnesium als im Ruhezustand. Sportler spüren einen Magnesiummangel meist durch Krämpfe in der Beinmuskulatur. Auch Leistungseinbußen können die Folge sein. Auch absichtlich herbeigeführtes Schwitzen wirkt sich auf den Magnesiumhaushalt aus. Regelmäßige Gänge in die Sauna sind daher ein Risikofaktor für einen Magnesiummangel durch Schwitzen.

Magnesiummangel durch Schwitzen in den Wechseljahren

Die Hormonumstellung der Wechseljahre geht an den meisten Frauen nicht spurlos vorüber – Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder Gewichtszunahme sind einige der häufigsten Symptome. Dazu leiden viele unter Hitzewallungen und wachen nachts regelmäßig schweißgebadet auf. In Kombination mit schweißtreibenden Trainingseinheiten entsteht schnell ein gravierender Magnesiumverlust. Wird dieser nicht ausgeglichen, spüren Frauen das häufig in Form von Wadenkrämpfen oder Muskelverspannungen.

Stress und Erkrankungen führen einer erhöhten Magnesiumausscheidung

Jeder kennt wohl das Phänomen: Steht eine herausfordernde Situation an, etwa eine Prüfung, kommt es zu Schweißausbrüche. Diese Reaktion bezeichnen Mediziner als nervöses Schwitzen. In Stresssituationen soll der vermehrte Schweiß den Körper vor einer Überhitzung schützen. Wenn Personen allerdings regelmäßig Stress empfinden, kann sich schnell ein Magnesiummangel entwickeln. Auch Erkrankungen, bei denen die Betroffenen viel schwitzen, sind eine Ursache für einen hohen Magnesiumverlust. Das können beispielsweise Infektionskrankheiten wie eine Grippe sein, aber auch Stoffwechselerkrankungen wie eine Überfunktion der Schilddrüse oder Diabetes.

Wie kann ich einen Magnesiummangel behandeln?


Wenn starkes Schwitzen der Grund für einen Magnesiummangel ist, sollten Betroffene den Magnesiumverlust ausgleichen. Dies gelingt durch eine magnesiumreiche Ernährung und bei Bedarf auch durch Nahrungsergänzungsmittel:

  • Mit magnesiumreichem Mineralwasser können Sie nicht nur Ihren Mineralienhaushalt wieder auffüllen, sondern gleich noch den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen ausgleichen.
  • Vollkornprodukte, Nüsse, Naturreis und Hülsenfrüchte enthalten viel Magnesium. Auch Bananen, Kartoffeln oder grünes Gemüse wie Brokkoli weisen einen hohen Magnesiumgehalt auf.

Daneben sollten Sie Magnesiumräuber wie Kaffee oder Alkohol meiden. Helfen die Maßnahmen nichts oder werden die Symptome stärker, sprechen Sie Ihren Hausarzt an. Er kann Ihnen ein Magnesiumpräparat empfehlen, womit Sie Ihre Speicher regenerieren können.

Hilft Magnesium gegen Schwitzen?


Personen, die unter einer Hyperhidrose leiden, suchen immer wieder nach neuen Behandlungsmöglichkeiten. Denn krankhaftes Schwitzen kann äußerst unangenehm werden. Einige Betroffene berichten, dass Ihnen die Einnahme von Magnesiumpräparaten geholfen hat. Das Magnesium soll die Aktivität der Schweißdrüsen steuern und Nachtschweiß reduzieren. Ob Magnesium gegen Schwitzen wirklich hilft, ist nicht ausreichend bewiesen. Es gibt zwar Studien zum Thema, diese sind aber noch nicht hinreichend belegt.

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Quellen anzeigen
  • 1 Burgstein, Lothar: Handbuch Nährstoffe. Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung: Alles über Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe. 12. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: TRIAS Verlag 2012. S. 205.