Häufig gestellte Fragen zu Schwitzen bei Erkältung


 Welchen Krankheiten verursachen starkes Schwitzen?

Starke Schweißbildung tritt als Reaktion auf verschiedene Krankheiten auf. Kommt es zu einer Infektion mit Viren, wie zum Beispiel bei einer Grippe oder Erkältung, ist Fieber ein häufiges Begleitsymptom. Der Körper versucht dann die Temperatur zu regulieren und fährt die Schweißproduktion hoch. Aber auch andere Krankheiten (beispielsweise Tuberkulose, HIV/AIDS, manche Krebsarten) können zu übermäßigem Schwitzen führen. Schweißausbrüche sind zudem oft durch hormonelle Veränderungen des Körpers (Periode, Menopause) bedingt.

Ist Schwitzen bei einer Erkältung gut?

Viren werden nicht mit dem Schweiß ausgeschieden – eine Erkältung Ausschwitzen geht also nicht. Bei einem Infekt fördert jedoch Bettwärme oder warme Kleidung die Durchblutung der Schleimhäute, wodurch Krankheitserreger besser abgewehrt werden können. Saunabesuche während einer akuten Erkältung sind hingegen keine gute Idee. Die hohen Temperaturen bedeuten zusätzlichen Stress für den Körper. In gesunden Zeiten hilft ein regelmäßiger Saunabesuch sogar das Immunsystem zu stärken.

Wie wird eine Erkältung richtig auskuriert?

Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr, viel Ruhe oder schmerzstillenden Medikamenten helfen Hausmittel wie Dampfinhalationen, verstopfte Atemwege zu öffnen oder Husten zu lindern. Bei anhaltenden oder starken Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er wird eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung einleiten.

Was tun, wenn man krank ist und schwitzt?

Um das starke Schwitzen während einer Erkrankung zu bewältigen, ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Betroffene sollten daher ausreichend Trinken (mindestens die empfohlen 1,5 Liter pro Tag).7 Auch das Tragen leichter, atmungsaktiver Kleidung hilft, das Schwitzen zu reduzieren. Durchgeschwitzte Kleidung oder Bettwäsche sollte regelmäßig gewechselt werden.

Was ist eine Erkältung oder Grippe? Welche Symptome treten auf?


Von einer Erkältung – auch als grippaler Infekt bezeichnet – sind Erwachsene jährlich bis zu viermal betroffen.1 Das ist nicht weiter verwunderlich, denn es gibt über 200 Virenarten, welche die Infektion der Atemwege hervorrufen können.2 Am häufigsten lösen Rhino-, Adeno-, Corona- oder Influenzaviren Erkältungs-Beschwerden aus.

Wissenswertes zur Influenza

Fieber ist ein gängiges Symptom bei der echten Grippe (Influenza). Neben erhöhter Temperatur geht diese mit einem starken Krankheitsgefühl und heftigeren Symptomen als die Erkältung einher. Zudem treten die Beschwerden bei einer Grippe plötzlich auf – ein grippaler Infekt bahnt sich hingegen eher langsam und milder an. Wie lange das Fieber anhält, hängt dabei vom Krankheitsverlauf der Grippe ab – meist dauert es 3 bis 4 Tage.3

Ist das Immunsystem geschwächt, dringen die Erreger über die Schleimhaut von Nase und Rachenraum in den Körper ein. Etwa zwei bis vier Tage nach der Ansteckung bemerken die meisten Menschen bei einem grippalen Infekt die ersten Symptome, typischerweise sind das:4 

  • Schnupfen: Eine Rhinitis äußert sich durch eine vermehrte Produktion von flüssigem Nasensekret. Der Körper versucht zunächst, Krankheitserreger auszuspülen. Später kommt es häufig zu einer verstopften Nase, da die Schleimhäute anschwellen und das Sekret dickflüssiger wird. Betroffene können auch Druckgefühle im Bereich der Nebenhöhlen verspüren, wenn sich diese entzünden. 
  • Niesen: Eine übermäßige Reizung der Nasenschleimhäute durch Eindringlinge wie Viren führt zu häufigem Niesen. Auch hier will der Körper die Krankheitserreger schnell wieder loswerden. 
  • Halsschmerzen, Schluckbeschwerden: Kommt es zum Beispiel aufgrund von Viren zu einer Entzündung im Halsbereich, kommt es zunächst zu Kratzen im Hals, das sich oft beim Schlucken verschlimmert. Außerdem sind die Schleimhäute im Rachen gerötet. 
  • Trockener Reizhusten: Ein trockener, reizender Husten tritt auf, wenn die Atemwege durch die Infektion gereizt sind. Der Husten unterstützt den Abtransport der Viren oder Bakterien aus den Bronchien. 
  • Kopf- und Gliederschmerzen: Schmerzen im Kopf- und Gliederbereich sind häufige Begleiterscheinungen eines grippalen Infekts. Sie können sich als dumpfer Schmerz oder Muskelkatergefühl äußern. 
  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Menschen mit einem grippalen Infekt fühlen sich oft schlapp, müde und abgeschlagen. Die Erkrankten haben ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis. 

Bei einigen Betroffenen kann es zudem zu Fieber kommen, also einer Erhöhung der Temperatur über die normale Körpertemperatur (um die 37 Grad Celsius) hinaus.5 Dabei handelt es sich um eine natürliche Reaktion, um den Organismus im Kampf gegen die eingedrungenen Erkältungsviren zu unterstützen. Die erhöhte Temperatur schafft eine Umgebung, die für viele Krankheitserreger weniger lebensfreundlich ist und so ihre Vermehrung hemmt. 

Bei der Steigerung der Körpertemperatur wird unterschieden zwischen:4,5

  • erhöhte Temperatur: 37,5 bis 38 Grad Celsius
  • leichtes Fieber: 38,1 bis 38,5 Grad Celsius
  • mäßiges Fieber: 38,6 bis 39 Grad Celsius
  • hohes Fieber: 39,1 bis 39,9 Grad Celsius
  • sehr hohes Fieber: 40 bis 42 Grad Celsius (kann gefährlich werden, daher ist sehr hohes Fieber ein Fall für den Arzt)
  • über 42 Grad Celsius ist Fieber lebensbedrohlich, da durch die Hohe Temperatur Eiweißbausteine im Körper zerstört werden

Erkältung mit Fieber: Wie kommt es zum Schwitzen?


Eine Frau, die an Symptomen wie Fieber und Schwitzen aufgrund einer Erkältung leidet, schaut auf ein Fieberthermometer.

Zunächst einmal: Der Anstieg des Fiebers kündigt sich oftmals durch Schüttelfrost (Frieren) an. Mithilfe des unwillkürlichen, raschen Zusammenziehens der Muskulatur (Kontraktionen) versucht der Körper Wärme zu erzeugen – die Temperatur steigt. In der Folge laufen einige körperliche Vorgänge schneller ab, beispielsweise gelangen die Abwehrzellen rascher zum geschädigten Geweben und können dort Krankheitserreger bekämpfen.

Dem gegenüber geht ein Absinken des Fiebers häufig mit vermehrtem Schwitzen einher. Und das ist gut so, denn die nun überschüssige Wärme wird über die vermehrte Schweißproduktion nach außen abgegeben. Der Schweiß verdunstet auf der Haut und sorgt so für zusätzliche Abkühlung. So kann sich die Körpertemperatur wieder regulieren.

Durch das Schwitzen und den Abfall der Körpertemperatur kann es sein, dass Betroffene leichter frieren. Achten Sie deshalb darauf, sich warm einzupacken und Ihre durchschwitzten Klamotten regelmäßig zu wechseln.

Warum schwitzen viele Patienten nachts?

Einerseits kann das Fieber auch nachts sinken, weswegen es zu einer vermehrten Schweißabgabe kommt. Andererseits spielt mitunter die Schlafumgebung eine Rolle. Wer beispielsweise in einem zu warmen Raum (über 18 Grad Celsius) schläft oder zu warme Kleidung trägt, schwitzt unter Umständen ebenfalls vermehrt nachts.6

Weitere Auslöser für Schwitzen

Nicht immer muss es im Rahmen einer Erkältung zu Fieber und Schweißausbrüchen kommen – es gibt zahlreiche andere Gründe, die für das Schwitzen verantwortlich sind. Unter anderem können folgende Faktoren zu einer vermehrten Schweißproduktion führen:

  • stark gewürztes oder scharfes Essen
  • Trinken von alkohol- oder koffeinhaltigen Getränken
  • Stress
  • Übergewicht
  • zu warme Kleidung
  • zu hohe Außen- oder Raumtemperaturen

Eine weitere Ursache für eine übermäßige Schweißproduktion ist die Hyperhidrose. Hinter dem krankhaften Schwitzen steckt entweder eine andere Erkrankung beziehungsweise Beschwerde (sekundäre Hyperhidrose), beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus oder die Wechseljahre. Alternativ kann das Schwitzen auch unabhängig von Krankheiten auftreten (primäre Hyperhidrose). In diesem Fall liegt eine Fehlregulation des Nervensystems vor, wobei der Sympathikus (ein Teil des Nervensystems) überaktiv ist und die Schweißdrüsen anregt.

Ist Schwitzen während einer Erkältung oder Grippe ein gutes Zeichen

Schwitzen während einer Erkältung oder Grippe ist im Wesentlichen eine Reaktion des Körpers auf das Eindringen von Krankheitserregern. Die Schweißbildung ist oft mit Fieber verbunden, das einen natürlichen Abwehrmechanismus gegen Infektionen darstellt. Das Schwitzen selbst ist eine physiologische Reaktion zur Senkung der Körpertemperatur. Durch die Absonderung von Schweiß auf der Haut wird Wärme abgegeben, wenn der Schweiß verdunstet. Dieser Prozess hilft dem Körper, Fieber zu regulieren und die erhöhte Temperatur auf einem Niveau zu halten, das für das normale Funktionieren der Körperprozesse akzeptabel ist.

Gefahr der Dehydration!

Übermäßiges Schwitzen kann auf Dauer zur Dehydration (Austrocknung) führen. Vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen ist Vorsicht geboten. Deshalb ist es wichtig, während einer Erkältung ausreichend zu trinken (mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee), um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und für eine gute Hydration zu sorgen.7

Prävention und Therapie – das können Sie gegen Schwitzen bei Erkältung tun


Bei erkältungsbedingtem Fieber handelt es sich um eine natürliche – und nützliche – Reaktion des Körpers, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Mit dem anschließenden Schwitzen gibt der Körper die vorher benötigte Wärme wieder ab. Diesem Vorgang sollten Sie seinen Lauf lassen. Stattdessen ist nun vor allem eines entscheidend: sich ausruhen. Ruhe und ausreichend Schlaf sind besonders wichtig, um dem Körper die nötige Zeit zur Erholung zu geben. Zudem können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden, wobei die Dosierung den ärztlichen Anweisungen oder der Packungsbeilage zu entnehmen ist. Als Hausmittel gegen Fieber haben sich Wadenwickel bewährt. Diese helfen ebenfalls, die Körpertemperatur zu regulieren.  

 Weitere Maßnahmen, die Sie bei Fieber und Schwitzen ergreifen sollten, sind:

Infografik zeigt vorbeugende Maßnahmen zur Behandlung von Schwitzen bei Erkältung.
  • Wenn Sie viel schwitzen, ist es wichtig, feuchte Kleidung und Bettwäsche zu wechseln, damit Sie nicht frieren. Außerdem sollten Sie auf eine regelmäßige Reinigung achten. Kommt es zu Nachtschweiß, bietet es sich an, Wechselkleidung neben das Bett zu legen. Außerdem empfiehlt es sich, Bettwäsche zum Beispiel aus Leinen zu nehmen, da sie Feuchtigkeit gut aufnimmt. 
  • Verwenden Sie wenn möglich leichtes und atmungsaktives Material für Ihre Kleidung, um die Belüftung und damit die Trocknung des Schweißes zu verbessern. 
  • Durch das fieberbedingte Schwitzen verliert der Körper vermehrt Flüssigkeit, weshalb Sie ausreichend trinken sollten. Deshalb: Nehmen Sie mindestens die empfohlenen 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag zu sich.7 
  • Stärken Sie Ihr Immunsystem – ein Tipp, den es vorbeugend zu beherzigen gilt. Dazu zählt sowohl eine ausgewogene, gesunde Ernährung als auch ausreichend Bewegung. Wer krank ist und sich dennoch fit genug fühlt, kann sich gerne Bewegen und zum Beispiel einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen. 

Infekt in der Sauna ausschwitzen – eine gute Idee?

Zur Vorbeugung einer Erkältung ist der regelmäßige Gang in die Sauna zu empfehlen, da er das körpereigene Abwehrsystem ankurbelt. Wer jedoch bereits erkältet ist und an Fieber (mit oder ohne Schwitzen) leidet, sollte lieber davon absehen. Die Hitze ist für das ohnehin geschwächte Immunsystem sowie den Kreislauf eine zusätzliche Belastung. Da der Körper damit beschäftigt ist, mit der hohen Temperatur zurechtzukommen, fehlt ihm die Energie für den Kampf gegen die Krankheitserreger. Die Symptome können sich bei einem Saunagang also noch verschlimmern. Zudem besteht beim Saunieren in einer öffentlichen Einrichtung Ansteckungsgefahr für die anderen Gäste.

In der Regel ist der Infekt und das unangenehme Schwitzen – auch ohne Behandlung – nach etwa einer Woche überstanden.3 Wer die lästigen Begleiterscheinungen einer Erkältung dennoch lindern möchte, kann auf Medikamente aus der Apotheke zurückgreifen. Hier eignen sich beispielsweise: 

  • schmerzstillende Präparate gegen Kopf- und Gliederschmerzen 
  • abschwellende Nasensprays, die für freies Durchatmen sorgen 

Darüber hinaus haben sich verschiedene Hausmittel bewährt: Ein abschwellender Effekt auf die Nasenschleimhaut kann ebenfalls durch Dampfinhalationen mit einer Salzlösung oder ätherischen Ölen erreicht werden. Dagegen ist das Gurgeln mit Kräutertees aus Salbei oder Kamille ein gutes Hausmittel bei Halsschmerzen. Um das Immunsystem zusätzlich mit Vitamin C zu versorgen, können Betroffene einen Tee aus Wasser und frischem Zitronensaft (Heiße Zitrone) trinken.  

Wichtig!

Sofern sich die Symptome nach einer Woche Ruhe und Behandlung nicht bessern oder sich diese gar verschlechtern, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Er kann der Ursache auf den Grund gehen und eine geeignete Behandlung anordnen.

Ist Sport während einer Erkältung mit starkem Schwitzen erlaubt?


Bei einem Infekt mit Schnupfen oder Husten ist moderater Sport akzeptabel, solange die Symptome mild sind und der Körper dazu in der Lage ist. Intensive Bewegung ist nicht ratsam, insbesondere wenn Betroffene unter Fieber und starkem Schwitzen leiden. Hier kann es zu folgenden Problemen kommen: 

  • Erhöhtes Dehydrationsrisiko: Starkes Schwitzen während des Sports, kombiniert mit Flüssigkeitsverlust aufgrund von Fieber, kann zu Dehydration (Austrocknung) führen.  
  • Belastung des Immunsystems: Bei einer Erkältung arbeitet das Immunsystem bereits auf Hochtouren, um die Ausbreitung der Krankheitserreger zu bekämpfen. Ein anspruchsvolles Training belastet das Immunsystem zusätzlich und verzögert die Genesung. 
  • Risiko von Myokarditis: Intensiver Sport während einer akuten Infektion (Erkältung, Grippe) erhöht das Risiko einer Herzmuskelentzündung. Wird der Körper geschwächt und kämpft gleichzeitig mit einem Infekt, besteht die Möglichkeit, dass die Viren sich einen Weg  zum Herz bahnen und dort das Gewebe angreifen. 
Infografik weist auf das Risiko einer Herzmuskelentzündung hin, wie sie im Zusammenhang mit Sport und einer bestehenden Erkältung auftreten kann.

Der Sport selbst ist nicht die direkte Ursache einer Herzmuskelentzündung, sondern vielmehr die Kombination aus intensiver körperlicher Belastung und einem bereits geschwächten Immunsystem während der Infektion. Zu den möglichen Verursachern einer Myokarditis zählen neben Viren auch Bakterien (Streptokokken, Salmonellen, Pilze (Candida, Aspergillus) oder Parasiten (Larva migrans, Schistosomiasis). 

Besser ist daher während oder direkt nach einem Infekt moderate körperliche Aktivitäten, wie zum Beispiel ein Spaziergang an der frischen Luft oder Yoga. Diese Arten der Bewegung können helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen, ohne den Körper zu überlasten. Intensiven Sport sollten Sie erst wieder treiben, wenn Sie wirklich gesund sind.

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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