Häufig gestellte Fragen zu Ausschlag durch Schwitzen


Häufig gestellte Fragen zu Ausschlag durch Schwitzen?

Grundsätzlich kommt es häufig dann zu Ausschlag bei Schwitzen, wenn Hautstellen dauerhaft mit Schweiß bedeckt sind. Vor allem bei Hyperhidrose kann es etwa zu Hitzepickeln (verstopften Schweißdrüsen) oder cholinergischer Urtikaria (Nesselsucht) kommen. Aber auch Krankheiten wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Infektionen können Ausschlag und Schwitzen begünstigen.

An welchen Körperstellen kommt es oft zu Ausschlag durch Schwitzen?

Insbesondere dort, wo sich am Körper Schweiß staut — er also nicht schnell verdunstet — steigt das Risiko für Hautausschlag durch Schwitzen. So sind vor allem Hautfalten (an Hals, Achseln, Bauch, Brüsten oder im Genitalbereich) besonders davon betroffen.

Wie kann Ausschlag durch Schwitzen behandelt werden?

Für die Behandlung von Ausschlag durch Schwitzen hilft es in erster Linie, mögliche Grunderkrankungen zu therapieren. Aber auch das Tragen luftiger Kleidung, das Vermeiden von Anstrengung oder Stress, gute Körperhygiene sowie Antitranspirantien können zur Linderung eines Ausschlags durch Schwitzen beitragen.

Wie führt starkes Schwitzen zu Ausschlag, Hitzepickeln und Co.?


Schwitzen ist eine wichtige Schutzfunktion des Körpers vor Überhitzung. Spielt die Klimaanlage des Körpers jedoch verrückt und produziert übermäßig viel Schweiß, wirkt sich das negativ aus. Das müssen vor allem Menschen mit Hyperhidrose am eigenen Leib erfahren, die im wahrsten Sinne des Wortes häufig “schweißgebadet” sind. Die Schweißproduktion ist bei diesen Menschen krankhaft stark ausgeprägt und geht über die eigentliche Funktion — die Thermoregulierung des Körpers — weit hinaus. 

Je nachdem, an welchen Körperstellen die Erkrankung in Erscheinung tritt – also zum Beispiel an den Händen und Füßen oder unter den Achseln — können diese Hautstellen fast permanent mit einer Schweißschicht bedeckt sein. Durch diese kontinuierliche Hautfeuchtigkeit wird die Hornschicht (Oberhaut) der Haut aufgeweicht, wodurch sich Bakterien, Pilze und andere Keime leicht ansiedeln können. Die Folge: ein höheres Risiko für Hauterkrankungen wie einen Schweiß-Ausschlag (beispielsweise aufgrund von Hitzepickeln oder Schweißallergie). Ein solcher Hautausschlag vom Schwitzen ist meist durch eine Hautrötung oder Pusteln gekennzeichnet, die stark jucken können. Außerdem können sich kleine Bläschen bilden. 

Woraus besteht Schweiß?

Das wässrige Sekret, das der Mensch über die Schweißdrüsen ausscheidet, besteht zum größten Teil aus Wasser und zum Rest aus einer Mischung von Salzen (Elektrolyten) sowie Stoffwechselprodukten (wie Aminosäuren oder Harnstoff). Was viele nicht wissen: An sich ist Schweiß geruchlos. Erst aufgrund der Zersetzung durch Bakterien auf der Haut entwickelt Schweiß seinen typischen unangenehmen Geruch.

Medizinische Abbildung von Ausschlag durch Schwitzen (Hitzepickel) Hitzepickel (Miliaria) als eine Form von Ausschlag durch Schwitzen

Ausschlag durch Schwitzen: Hitzepickel

Ein Hautausschlag mit Hitzepickeln — in der Fachsprache auch Miliaria oder Schweißflechte genannt — entsteht durch verstopfte Schweißdrüsen und vor allem dann, wenn der Schweiß auf der Haut nicht vollständig verdunsten kann. Üblicherweise unterscheiden Ärzte zwischen zwei Formen von Hitzepickeln — Miliaria alba und Miliaria rubra:  

  • Miliaria alba: helle und pralle Bläschen, in etwa so groß wie ein Hirsekorn oder Stecknadelkopf, gefüllt mit klarer oder milchiger Flüssigkeit, sehr dünnwandig (platzen leicht bei Berührung), verursachen in der Regel keinen Juckreiz oder Entzündungen 
  • Miliaria rubra: sehr kleine, punktförmige Flecken oder Bläschen, liegen oft eng zusammen und bilden nässende Hautstellen, verursachen Juckreiz und Brennen, Entzündungen mit gelblichen Eiterpusteln möglich 

Zu den Körperstellen an denen ein Ausschlag mit Hitzepickel mit hoher Wahrscheinlichkeit auftritt, gehören zum Beispiel das Dekolleté, der Bereich unter den Achseln oder Kniekehlen, die Oberschenkel sowie generell Hautfalten unter denen sich Feuchtigkeit halten kann (beispielsweise unter der Brust).

Sind Hitzepickel gefährlich?

Nein. Prinzipiell sind Hitzepickel weder gefährlich noch ansteckend. Kann der Schweiß verdunsten und die Haut ist nicht mehr durchgehend mit Feuchtigkeit bedeckt, gehen meist auch die Hitzepickel von selbst wieder zurück. Lediglich bei Entzündungen — welche in der Folge entstehen können — sollten Sie Vorsichtig walten lassen und gegebenenfalls einen Arzt konsultieren.

Schweißallergie als Ursache für Ausschlag bei Schwitzen

Die umgangssprachlich als Schweißallergie bezeichnete Hautreaktion wird in der Medizin auch cholinergische Urtikaria genannt. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Pseudoallergie, da der Körper eigentlich nicht allergisch auf den Schweiß reagiert. Vielmehr wird eine allergieartige Reaktion (mit brennenden und juckenden Hautrötungen, Pusteln, Quaddeln oder Bläschen) durch das Freisetzen von Histamin (Gewebshormon) verursacht, was auf äußere Reize (zum Beispiel übermäßige Wärme, Anstrengung oder die Erhöhung der Körpertemperatur) zurückzuführen ist. 

Die körpereigenen Immunzellen (Mastzellen) sind nicht in der Lage, jenen äußeren Reizen ausreichend entgegenzuwirken. In der Folge produzieren sie das Hormon Histamin, das letztendlich zu den Hautreaktionen führt. Die betroffenen Körperstellen für den Hautausschlag bei einer Schweißallergie können sich an Rumpf, Armen oder Beinen befinden.

Ausschlag und Schwitzen — sonstige Krankheiten als Auslöser

Neben Ursachen wie Hitzepickeln oder cholinergischer Urtikaria (Schweißallergie), gibt es zudem eine Reihe von Krankheiten, bei denen ebenfalls eine Kombination von Hautausschlag und Schwitzen Beschwerden bereiten kann. Beispielsweise zählen dazu: 

  • Atopische Dermatitis (Neurodermitis) 
  • Ekzeme (Entzündungen der obersten Hautschicht) 
  • Schuppenflechte (Psoriasis) 
  • Infektionskrankheiten (etwa Dreitagefieber bei Kindern) 

In einigen Fällen können sich beispielsweise auch übermäßiger Stress im Alltag oder psychische Probleme begünstigend auf ein vermehrtes Auftreten von Ausschlag oder Schwitzen auswirken. Leiden Sie des Öfteren unter derartigen Beschwerden, ist es empfehlenswert, Ihren Allgemeinarzt oder Hautarzt aufzusuchen. Dieser kann die genaue Ursache identifizieren und eine entsprechende Behandlung einleiten.

An welchen Körperstellen kommt es oft zu Ausschlag durch Schwitzen?

Vor allem die Bereiche des Körpers, an denen sich Schweiß staut, sind besonders häufig von Hautausschlag durch Schwitzen betroffen. In Hautfalten (zum Beispiel am Hals, unter den Achseln oder den Brüsten, im Anal- und Genitalbereich) oder bei übergewichtigen Menschen am Bauch, sammelt sich Schweiß und kann nur sehr schwer verdunsten. Ebenso sind Füße bei starkem Schwitzen besonders anfällig für Hautinfektionen, da es in den Schuhen schnell zu Fußschweiß kommen kann und Bakterien sich in dem feuchtwarmen Milieu gerne ansiedeln.

Behandlung von Schweiß-Ausschlag bei Hyperhidrose: Schwitzen stoppen!


Für den Hautarzt reichen in der Regel eine Blickdiagnose und eine Befragung des Patienten zur Krankheitsgeschichte und den Beschwerden (Anamnese), um einen Hautausschlag durch Schwitzen zu erkennen. Weitere Tests sind für die Diagnose üblicherweise nicht notwendig.  

Als mögliche langfristige Behandlungsmöglichkeit des Ausschlags kommt eine ursächliche Therapie der Hyperhidrose infrage — bleibt diese nämlich bestehen, kann der Hautausschlag durch Schwitzen potenziell immer wiederkehren. Wird die Körperstelle hingegen trocken gehalten, verschwindet der Schweiß-Ausschlag meist nach einiger Zeit von selbst wieder. Je nachdem, welche Körperstelle betroffen und wie stark die Hyperhidrose ausgeprägt ist, kann der Allgemein- oder Hautarzt folgende Maßnahmen vorschlagen: 

  • Medikamente gegen Hyperhidrose: Beispielsweise kommen Tabletten mit den Wirkstoffen Methantheliniumbromid und Bornaprinhydrochlorid bei der medikamentösen Behandlung von Hyperhidrose zum Einsatz. Daneben können pflanzliche Präparate mit Salbei bei einer leichteren Form des Schwitzens empfohlen werden. 
  • Behandlung mit Botox: Hierbei handelt es sich um ein Nervengift, das unter anderem für die Behandlung von Falten eingesetzt wird — bei Hyperhidrose gehört es ebenfalls zu den Therapiemöglichkeiten. Die unter die Haut gesetzten Spritzen lähmen die Schweißsekretion und schränken dadurch die Tätigkeit der Drüsen stark ein. 
  • Therapie mit Leitungswasser-Iontophorese: Bei diesem Verfahren hält der Patient die betroffene Körperstelle in eine mit Leitungswasser gefüllte Wanne. Über Elektroden wird dann schwacher Strom durch das Wasser und die betroffene Stelle geleitet. Der Strom ist für den Betroffenen ungefährlich, wobei ein leichtes Kribbeln zu spüren ist. Vor allem bei Schweißfüßen und -händen ist eine solche Behandlung, die die Schweißproduktion hemmen soll, gut geeignet. Allerdings sollte die Stromtherapie bei offenen Wunden oder Hautrissen nicht durchgeführt werden. 

Bei sehr schweren Erkrankungsformen der Hyperhidrose kann eineOperation erforderlich sein, bei der die Schweißdrüsen entfernt werden — dieser Behandlungsweg wird jedoch vergleichsweise selten eingeschlagen. 

Allgemeine Behandlungstipps & Maßnahmen zur Vorbeugung von Ausschlag durch Schwitzen


Neben der ärztlichen Therapie des krankhaften Schwitzens können Sie selbst einige Dinge tun, um einen Ausschlag durch Schwitzen vorzubeugen beziehungsweise Ihre Beschwerden zu lindern: 

  • Lassen Sie viel Luft an die Haut und tragen Sie weite, atmungsaktive Kleidung (aus Leinen oder Baumwolle), damit der Schweiß besser verdunstet. 
  • Meiden Sie körperliche Anstrengung bei starker Hitze sowie übermäßigen Stress, um die Schweißproduktion nicht zusätzlich anzukurbeln. 
  • Achten Sie auf eine generelle Körperpflege. Zur Reinigung eignen sich vor allem pH-neutrale und hautschonende Waschgels. Nach dem Waschen sollten Sie die Körperstelle gründlich abtrocknen.  
  • Tragen Sie Antitranspirantien auf. Diese sind als Spray, Roller, Creme oder Puder erhältlich und enthalten Aluminiumsalze, die die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopfen. So reduzieren sie temporär die Schweißproduktion.  
  • Nehmen Sie ein kleines Handtuch für Unterwegs mit. Dies kann im Alltag helfen, die Haut trocken und frei von überschüssigem Schweiß zu halten. 

Zur Behandlung von juckendem Ausschlag durch Schwitzen eignen sich Salben oder Pasten mit Zinkoxid, die Sie in der Apotheke erhalten. Diese wirken entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Kühlende Wickel oder Pads aus dem Eisfach können ebenfalls gegen Hautreizungen helfen.  

Darüber hinaus geeignet sind beispielsweise folgende Hausmittel

  • Salbeitee: Salbei ist besonders für seine schweißhemmende Wirkung bekannt. Der Tee sollte beim Trinken bestenfalls schon etwas abgekühlt sein, um nicht zusätzliche Hitze zu liefern und damit erneute Schweißausbrüche zu begünstigen. 
  • Apfelessig: Dieser stoppt die Vermehrung von Bakterien und fördert zudem die Wundheilung. Mischen Sie eine geringe Menge mit Wasser und spülen Sie die Haut damit ab. 
  • Eichenrinde: Die Rinde der Eiche ist reich an Gerbstoffen und hat einen juckreizstillenden Effekt. Vor allem ein Vollbad mit Eichenrinde ist bei entzündeten Hautstellen wirksam. Hierfür können Sie sich zum Beispiel Extrakte aus der Apotheke kaufen, die dann ins Badewasser gegeben werden.  

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Hausmittel lediglich als unterstützende Maßnahme bei Ausschlag durch Schwitzen betrachtet werden sollten. Leiden Sie dauerhaft unter den Symptomen (etwa bei Hitze-Pickeln oder Schweißallergie), ist ein Besuch beim Allgemein- oder Hautarzt empfehlenswert.  

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren